La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

EuroCom: Leseverstehen im Bereich der romanischen Sprachen

Horst G. Klein
Frankfurt

Horst G. Klein et son équipe de recherche EuroCom ont avantageusement profité de l’envol que la politique européene des langues a pris ces dernières dix années: ils ont successivement développé des modèles et programmes d’entraînement à la compréhension écrite dans les trois grandes familles linguistiques de l’Europe et veillé à rendre ces programmes accessibles aux apprenants autant qu’aux enseignants. L’idée de départ est que les connaissances et techniques d’apprentissage acquises lors du contact avec une première langue étrangère peuvent être exploitées lors de l’assimilation d’une autre langue, surtout au niveau de la compétence textuelle (lecture). Il s’agit alors de stimuler dans l’apprenant le savoir existant, en reliant les schémas cognitifs entre les deux langues. Un tel programme d’intercompréhension qui se prête particulièrement bien au français comme passerelle vers d’autres langues - mais ne néglige pas non plus l’anglais dans cette fonction de transfert - favorise la découverte de formes similaires dans plusieurs domaines (lexique, syntaxe, phonétique etc.). Pour offrir un maximum de flexibilité et d’autonomie aux apprenants, EuroCom utilise à grande échelle les moyens électroniques tout en s’appuyant sur des principes didactiques prouvés qui favorisent la construction d’une compétence textuelle en langue étrangère. (réd.)

Interkomprehension als Basis für den Erwerb von Leseverstehen in Sprachgruppen

Qing Shi Wang Ti, der erste Kaiser Chinas, war es, der das einigende Band der geschriebenen chinesischen Sprache erkannte und das Leseverstehen des geschriebenen Wortes nutzte, um seinen Anordnungen in dem vielsprachigen Reich Geltung zu verschaffen. Noch heute gelingt es der chinesischen Schrift, dialektale wie sprachliche Barrieren problemlos zu überwinden und über das gelesene Wort Interkomprehension im multilingualen China herzustellen.
Erst der Einigungsprozess Europas, der zwei Jahrtausende später erste Konturen erhält, entdeckt die Interkomprehension, die in Skandinavien schon seit geraumer Zeit funktioniert, neu. Sie soll es den Sprachgruppen des Kontinents ermöglichen, sich nicht mehr als fremd zu empfinden, sondern ein gegenseitiges Verstehen und damit auch ein Verständnis füreinander zu erreichen: Der Erwerb von Lese- und Hörverstehen innerhalb von nahverwandten Sprachgruppen wird so zum politischen Postulat.
Drei Voraussetzungen in der europäischen Sprachenpolitik waren hierfür nötig, die erstmals im Weissbuch der EU von 1995 thematisiert wurden: Die Forderung nach einer differenzierten Betrachtung der vier traditionellen Kompetenzen, die es erlaubt, Leseverstehen als separate Sprachkompetenz zu akzeptieren und zu bewerten, die Forderung nach gezieltem Lehren von Teilkompetenzen mit modularen Aufbaumöglichkeiten und die optimierte Nutzung der Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den Sprachen Europas. Dies war die Geburtsstunde der Europäischen Interkomprehension (akronymisch EuroComprehension, kurz EuroCom genannt).
Die Forschergruppe EuroCom (www.eurocomresearch.net) baut auf den Erfahrungen von Klein & Stegmann (EuroComRom 2000) auf und entwickelt Programme für die drei grossen Sprachfamilien Europas, die romanische, die germanische und die slawische. Dabei sind die Arbeiten zum Leseverstehen in den romanischen Sprachen, das als Basis für die weiteren Spracherwerbsprozesse dienen soll, am weitesten fortgeschritten, wobei auch das Hörverstehen miteinbezogen wird, während der Erwerb der beiden übrigen Kompetenzen – Sprechen und Schreiben – in das bedarfsorientierte Belieben des Lerners gestellt ist.
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