La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Landeskundeunterricht mit Kriminalromanen

Andrea Zank
Hedingen

Abstract

Participants in German-as-a-foreign-language classes often want to improve especially their communicative language skills. Though the GER does not demand teaching geography, culture or society in GfL-classes the students have to comprehend written and spoken texts but comprehension is more than understanding words – it also means to understand the non-verbal information which is always transmitted by partners in various communicative situations. Reading literature in general can support students in acquiring  language and culture knowledge as reading is an interactive process making the reader think about her or his own opinions and ideas relevant to her or him. Besides this general aspect detective stories written by Swiss authors are a good choice if not only language but also culture awareness is the learning target because the author of a detective story is combining universal topics with a plot set in Switzerland. So by connecting their personal experiences to the story and reflecting observations in their old and new surroundings students can realize what is wrong or true about stereotypes existing about life in Switzerland. Reading and discussing supports students in acquiring both knowledge about the Swiss society and competences in speaking and understanding; moreover these competences can be transferred to life outside the classroom. Because of these transferable competences it is worth to commit time to reading detective stories during GfL-classes.

Zusammenfassung

Es gibt kaum noch DaF-/DaZ-Lehrmittel oder DaF-/DaZ-Kurse, die nicht am GER ausgerichtet sind. Ausserdem wollen oder müssen Teilnehmende an DaF-/DaZ-Kursen immer häufiger aus unterschiedlichsten Gründen ihre Sprachkenntnisse mit einem Zertifikat nachweisen. Lohnt es sich dann, unter diesen Voraussetzungen Kriminalromane zu lesen, zumal auch ein enormer  Zeit- und auch Kostendruck sowohl auf den Kursträgern als auch auf den Teilnehmenden lastet? Es lohnt sich dann Zeit zu investieren, wenn das Lesen dazu beiträgt, dass Lehr- und Lernziele besser erreicht werden können.
Der GER postuliert zwar weder literarische noch landeskundliche Lehrziele, wohl aber wird von Anfang neben der Vermittlung der produktiven Fertigkeiten das Lehrziel „Verstehen“ bei beiden rezeptiven Fertigkeiten genannt.  Klar, ohne Verstehen ist keine Kommunikation möglich. Kommunizieren ist aber mehr als Sprechen, d.h. Lernende müssen nicht nur die Wörter und die dazu gehörigen Strukturen erwerben, sondern auch wissen, wann sie diese wie anwenden müssen.
Da Lesen als interaktiver Prozess die Lesenden dazu veranlasst, ihre eigenen Haltungen und Werte zu reflektieren, kann das Lesen literarischer Texte im allgemeinen Lernende dabei unterstützen, sowohl die Sprache als auch kulturelles Wissen zu erwerben. In Kriminalromanen, die an Schauplätzen in der Schweiz spielen, kombiniert der Autor ein lokales Setting mit universalen Themen, wie Liebe, Tod, Überlebenskampf, an die Menschen aus aller Welt mit ihrer Lebenserfahrung anknüpfen können. Da die Menschen die Themen zwar kennen, aber durch ihre kulturelle “Brille“ jeweils anders wahrnehmen, sind diese Texte besonders geeignet, um eigene Erfahrungen bzw. Stereotypen zu reflektieren und zu diskutieren. Durch die Auseinandersetzung mit dem Text bzw. mit den anderen Teilnehmenden erwerben die Teilnehmenden Kompetenzen, die sie in den Alltag transferieren können. Der Erwerb dieser Kompetenzen ist es, was das Lesen von Kriminalromanen lohnenswert macht.

Ti interessa il testo completo dell’articolo? / Le texte complet de l’article vous intéresse? / Sind Sie am vollständigen Artikeltext interessiert? / If you are interested in the entire article