La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Babylonia 2/2017

 

Die vielfältige deutsche Sprache in der Schweiz. Ein Einblick

Dieses Heft setzt die neue Serie zu den Sprachen in der Schweiz, die mit dem Romanischen (vgl. Babylonia 1-2016) begonnen hat, fort und will verschiedene Perspektiven auf die deutsche Sprache in der Schweiz zulassen. Die deutsche Sprache in der Schweiz ist nämlich schwer zu fassen und zu beschreiben: Sprachwissenschaftlich gelingt dies natürlich, es gibt eine Standardvarietät, deren Besonderheiten in Wörterbüchern verzeichnet werden, und die Vielfalt der Dialekte ist ebenfalls dokumentiert. Aber wer spricht mit wem und in welcher Situation nun mehr oder weniger gern Dialekt, Mundart, „Schrift-“ oder Hochdeutsch? Welche Annäherungen und Übergänge zwischen Dialekt und Standardsprache sind festzustellen und: gibt es gar „territoriale Übergriffe“, indem sich Standarddeutsches in den Dialekten breitmacht und umgekehrt? Ein Beitrag aus internationaler Perspektive ergänzt diesen Teil mit einem Blick auf die deutsche Sprache weltweit.

Und dann ist die eine oder andere dieser Varietäten des Deutschen für viele eine Zweitsprache, die sie als gesprochene Sprache erwerben und die dann zu Schulbeginn zur „Schulsprache Deutsch“ wird. Damit ist es noch lange nicht getan: In der französischsprachigen Westschweiz und im Tessin verwandelt sich Deutsch in eine Fremdsprache, zumindest im schulischen Lehr- und Lernkontext. Deutsch ist hier also eine Fremdsprache, die zugleich eine der vier Landessprachen ist, eine nationale Sprache also, die quantitativ mit Abstand die meisten SprecherInnen aufweist – und auch das hat seine Konsequenzen.

Diese Ausgabe, die wie ihre Vorgängerin (2-2001), rechtzeitig zu einer Internationalen Tagung der Deutschlehrinnen und Deutschlehrer in der Schweiz (http://www.idt-2017.ch/) erscheint, lädt nicht zu letzt dazu ein die deutsche Sprache in der Schweiz in ihrer Vielfalt zu entdecken. Hier sind Beiträge von Expertinnen und Experten vorgesehen, die diese Entdeckungen aus verschiedenen Perspektiven ermöglichen. Die Ausgabe enthält praxisorientierte Beiträge, die zeigen, welches Deutsch auf welche Art und Weise Deutsch in den verschiedenen Landesteilen gelernt wird; dabei soll auch das Schweizerdeutsche nicht zu kurz kommen. Ein dritter Teil lässt Leserinnen und Leser die deutsche Sprache in der Schweiz erleben.

Redaktionelle Verantwortung: Ingo Thonhauser
Mitarbeit: Thomas Studer
Date de parution: fin juin 2017