La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Was macht Sprachenlernen effektiv(er)?

Fragen und Anmerkungen zum Beitrag von Simona Pekarek Doehler über das Sprachenlernen aus interaktionistischer Sicht

Thomas Studer
Freiburg/CH

Dieser Artikel ist aus einem Gespräch zwischen Lehrpersonen über den Beitrag von Simona Pekarek Doehler zum Sprachenlernen aus interaktionistischer Sicht (in diesem Heft) entstanden. Im Zentrum des Gesprächs stand die Frage, worin genau der Nutzen des interaktionistischen Ansatzes für die Praxis des Sprachenlernens bestehen könnte.
Eine allgemeine Bilanz des Gesprächs geht dahin, dass interaktionistisch ausgerichtete Untersuchungen zwar zu einem genaueren Verständnis von Gesprächsmustern führen, die mit dem Sprachenlernen verbunden sind, dass aber Einsichten in interaktive Mechanismen der Gesprächsorganisation, der Verständnissicherung und des Problemlösens allein noch nicht ausreichen, um das Sprachenlernen im Unterricht effektiver zu gestalten.
Gegenstand dieses Artikels sind besonders Fragen der Anwendbarkeit und Übertragbarkeit von interaktionistischen Prämissen auf unterschiedliche Lernergruppen und auf verschiedene Sozialformen des Lernens im Unterricht.

Diskussion über Interaktionismus

Dieser Beitrag basiert auf einem Gespräch, zu dem sich die LektorInnen für Deutsch als Fremdsprache am Lern- und Forschungszentrum Fremdsprachen der Universität Freiburg/ Fribourg getroffen haben, um über den Artikel “Situer l’acquisition des langues secondes dans les activités sociales: l’apport d’une perspective interactionniste” von Simona Pekarek Doehler (in diesem Heft, unten zitiert als Pekarek Doehler, ebd.) zu diskutieren.

Die Diskussion über diesen Artikel verlief sehr engagiert und manchmal auch kontrovers. Zustimmung zum Artikel gab es ebenso wie Vorbehalte und Einwände. Übereinstimmend positiv hervorgehoben wurde v.a., dass es der Autorin gelingt, die grossen theoretischen Linien und die Untersuchungsfelder des Interaktionismus auf nur wenigen Seiten für ein breites Publikum informativ, interessant und dennoch mit der nötigen Vorsicht darzustellen und dass sie anschaulich aufzeigt, wie interaktionistisch ausgerichtete Analysen konkret aussehen und was man dabei alles an Spannendem entdecken und beobachten kann – Spannendes, das auch für das Sprachenlernen bedeutsam ist.
Eben da, bei der Praxis des Sprachenlernens und -lehrens, wurde in der Diskussion dann auch Einspruch erhoben, und das hat durchaus mit den Vorzügen des Artikels zu tun: Indem die Autorin nicht bei einer abstrakten Vorstellung der Theorie stehen bleibt, sondern diese auch am Beispiel eines Lehrer-Schüler-Gesprächs illustriert, werden eben auch Übertragungsprobleme sichtbar und es tauchen Umsetzungsfragen auf, die sonst gar nicht in den Blick kommen würden.
Im Folgenden sollen einige dieser Fragen etwas näher ausgeführt werden. Sie alle haben mit einer didaktischen Grundfrage zu tun, die immer wieder Brennpunkt in unserer Diskussion war: Was macht Sprachenlernen effektiv(er)? Misst man einen theoretischen Ansatz wie den Interaktionismus an dem, was er uns dazu zu sagen hat, liegt die Messlatte natürlich sehr hoch, und so dürfte sich auch erklären, warum in der Diskussion immer wieder kritisch nachgefragt wurde. [...]

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