La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Sprachentag in Bern

Hannelore Pistorius
Genf

“Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt”, ein Thema, das sich für “Babylonia”-Leser fast schon von selbst versteht. Was aber impliziert dieser Zusammenhang an gedanklicher und praktischer Arbeit, wenn es darum geht, Tätigkeiten und Entscheidungen des Bundes nach innen hin weiterzugeben und nach aussen hin der Bevölkerung zu übermitteln? Welche Funktion haben dabei sog. “Kommunikationsbeauftragte” (Übersetzerinnen und Übersetzer), die oft in kürzester Zeit klare und verständliche Produkte vorlegen müssen, um ein Maximum an Information zu gewährleisten?
Solchen Fragen war der erste Sprachentag gewidmet, zu dem die Bundesverwaltung unter dem Titel “Mehrsprachigkeit und öffentliche Kommunikation” am 15. November 2004 in Bern eingeladen hatte. Auf dem Programm stand eine Reihe von Vorträgen, die den Rahmen des Themas absteckten: Vergleich von Sprache und Mentalitäten; interkulturelle Kommunikation; die Kompetenzen des Bundes bei sprachpolitischen Entscheidungen. In Ergänzung dazu beschäftigten sich jeweils sechs gleichzeitig laufende Ateliers mit präzisen Problemen der Übersetzertätigkeit. Deshalb war es verständlich, dass mancher Teilnehmer es bedauerte, nicht bei mehreren Veranstaltungen präsent sein zu können.
Sicher ist es nicht neu, das Nebeneinander verschiedener Sprachen und Denkweisen in Europa als Reichtum und Gewinn zu begreifen. Hier setzte Roger de Weck, früherer Chefredakteur des “Tagesanzeigers” und der deutschen Wochenzeitung “Die Zeit”, an, indem er die Parallele zur Schweizer Mehrsprachigkeit zog und versuchte, mit vielen einleuchtenden Beispielen aus dem Deutschen und Französischen die Komplementarität der verschiedenen Mentalitäten herauszuarbeiten, deren Zusammenspiel es zu stimulieren und zu nutzen gelte. Daher sein Plädoyer für alle Massnahmen, die auf gegenseitige Verständigung sowie auf sprachlich-kulturellen Austausch zwischen den einzelnen Landesteilen abzielen: systematische Einführung des bilingualen Unterrichts zumindest in den zweisprachigen Kantonen und generell die Förderung des frühen Fremdsprachenerwerbs; Stärkung des Hochdeutschen in der deutschen Schweiz; grössere Anstrengungen im Bereich des Übersetzens; Einsatz des Englischen bei Kontakten nach aussen, aber nicht als Kommunikationsmittel innerhalb der Schweiz. [...]

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