La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Grammatische Regelkenntnisse und der GER

Gerard Westhoff
Utrecht

L’autore analizza i livelli del Quadro Europeo di Riferimento alla luce dei risultati della ricerca sull’apprendimento di una lingua secondo i descrittori. Ai livelli inferiori, le possibilità per l’apprendente di applicare regole grammaticali appaiono piuttosto limitate. Lo spazio mentale per gestire contemporaneamente contenuti e forme linguistiche è ancora ridotto, per cui l’apprendimento (e l’insegnamento) dovrebbero focalizzarsi sull’acquisizione di “pezzi non analizzati” (i chunks). La scheda presentata nell’articolo illustra chiaramente come nel corso dell’apprendimento l’applicazione delle regole grammaticali diventa più importante a partire dai livelli B1 – B2. Non ha perciò senso mettere l’accento sulle regole grammaticali all’inizio dell’apprendimento. Secondo la teoria dell’insegnabilità della grammatica il discente sarà in grado di utilizzare queste regole soltanto al momento in cui è psicologicamente pronto a farlo. La formulazione dei livelli del QER è compatibile con questa visione. Solo a partire dal livello B1 –B2 i discenti saranno in grado di applicare coscientemente le regole.
L’autore ne trae quindi interessanti conseguenze per l’insegnamento delle L2: all’inizio dell’apprendimento (A1-B1), si dovrebbe mettere l’accento sul contenuto, sui chunks e su poche regole semplici con una grande generalizzabilità. Gradualmente, un aumento dell’attenzione per le forme linguistiche è possibile. Ai livelli inferiori, il feedback correttivo dovrebbe essere mirato al contenuto, mentre ai livelli superiori, un feedback sulle forme linguistiche diventerebbe più efficace. (red.)

Teil 1: Einsichten aus der Spracherwerbstheorie
Einführung

Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen, im Weiteren GER genannt, (Trim, North, & Coste, 2001) drückt die unterschiedlichen Niveaus von Fremdsprachenbeherrschung nicht in Form von Lernstoff­themen aus, sondern beschreibt sie als Ebenen kommunikativer Kompetenz. Das heißt, dass nicht beschrieben wird, was jemand auf einem gewissen Niveau kennt, sondern was er kann. Etwas problematisch ist, dass die Autoren wenig darüber aussagen, welche Kenntnisse solchem Können zu Grunde liegen. Namentlich die Frage, ob ein gewisses Niveau die Beherrschung bestimmter grammatischen Erscheinungen (wie: Mehrzahlbildung, Modalverben u.ä.) voraussetzt, wird sehr nachdrücklich offen gelassen. Es ist zwar die Rede von einer unterliegenden grammatischen Kompetenz, die sogar ein zentraler Bestandteil der kommunikativen Kompetenz bilde (S. 148). Am Ende des Erwerbsprozesses, beim Erreichen von C2, muss sie also aufgebaut sein. Aber woraus sie besteht, wie sie sich entwickelt und wie man diese Entwicklung mittels Unterricht fördern könne, da wollen die Autoren sich explizit nicht einmischen. Darüber bestünden unterschiedliche Auffassungen, meinen sie, und da solle jeder selber wählen, was ihm am besten passe. Wenn man seine Wahl nur explizieren könne. Bei einer Auflistung von Wahlmöglichkeiten in diesem Bereich (S. 149) wird denn auch ohne jegliche nähere theoretische Reflexion oder wissenschaftliche Untermauerung die bestehende Praxis in ihrer ganzen Vielfalt wiedergegeben. Jeder Hinweis auf eine Kopplung an Niveaus fehlt dabei. In einer Tabelle auf S. 114 wird allerdings in sehr allgemein gehaltenen Formulierungen eine Verbindung hergestellt zwischen grammatischer Korrektheit und den unterschiedlichen Niveaus. Aber bei der Frage, ob die wahrzunehmende grammatische Korrektheit auf korrekt memorisierten Phrasen oder auf Anwendung von Regelkenntnissen basiert, bleiben die Autoren vage. Bis B2 ist in den Deskriptoren oft die Rede von Floskeln, Routinen und festen Redewendungen. Auf den höheren Niveaus finden wir kaum konkrete Hinweise. Dieselbe Haltung sehen wir in Kapitel 6 zum Lehren und Lernen. Die unterschiedlichen gängigen Auffassungen werden aufgelistet. Was jeder wählt, darf er selber entscheiden. Auch Ergänzungsübungen oder pattern drills sind möglich, wenn jeder nur seine Wahl erläutert und begründet. „Die Benutzer des Referenzrahmens sollten bedenken und, soweit sinnvoll, angeben, auf welcher Grundlage gram­­matische Elemente, Kategorien, Strukturen, Prozesse und Relationen ausgewählt und sequenziert werden;“ (S.149). Aber auch hier finden sich keine Hin­weise auf eine Koppelung an ein bestimmtes Niveau. Das ist natürlich auch schwierig, wenn so ein Hinweis Gültigkeit haben sollte für die ganze Skala von Ansichten, die von Ablehnung jeglicher expliziter Behandlung von Grammatik auf der einen, bis zum in einer gewissen Reihenfolge Durchüben-Lassen eines Grammatik-Kanons an Hand von Ergänzungsübungen auf der anderen Seite reicht. Die Antwort auf die Frage nach dem Stellenwert von grammatischen Regelkenntnissen auf den unterschiedlichen GER-Niveaus ist also stark vom gewählten methodisch-didaktischen Standpunkt abhängig. [...] 

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