La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Die “teachability”-Hypothese

Ein kritischer Überblick und neue Entwicklungen

Torsten Schlak
Osaka

L’autore discute l’ipotesi della “insegnabilità” (teachability) di una lingua. Secondo questa teoria l’insegnamento della grammatica può essere efficace solamente quando l’allievo è psicologicamente pronto a imparare, rispettando cioè le fasi mentali del suo sviluppo, fasi molto ben distinte e che sembrerebbero invariabili. Per il tedesco, la ricerca pone l’attenzione sopratutto sull’ordine delle parole e su alcuni aspetti della morfologia. Non tutti i problemi grammaticali sono invariabili e possono sempre essere acquisiti.
Quali sono le conseguenze per la didattica delle lingue a scuola? I debuttanti desiderano esprimersi, ma questo non sembra possibile in assenza di certe strutture grammaticali. La soluzione potrebbe consistere nell’insegnare strutture importanti per la comunicazione come “pezzi non analizzati” (ing. chunks; ted. Routineformel), facendo notare (ing. “noticing”) questi fenomeni agli allievi. Ciò non porterà ad un’acquisizione della struttura a breve termine, ma potrebbe essere utile a lungo termine e facilitare il processo di acquisizione.
Una conclusione importante dell’ipotesi dell’insegnabilità è che non tutto può sempre essere insegnato. Gli allievi non commettono sempre errori perché sono pigri o stupidi, ma perché non sono psicologicamente pronti. La grammatica può essere imparata, ma il timing è importante: troppa grammatica all’inizio può portare ad una perdita di motivazione. (Red.)

1. Einleitung

Die Teachability Hypothese gehört seit Mitte der 80er Jahre zu den meist diskutierten theoretischen Positionen in der Zweitsprachenerwerbsforschung und wird vor allem mit dem Namen Manfred Pienemann1 (1984, 1989) in Verbindung gebracht. Sie besagt, daß der Unterricht zeitlich auf die Interimsprache der Lernenden abgestimmt sein muß. Lernende können keine, von Pienemann exakt definierte Entwicklungsstufe überspringen und der Unterricht muß auf die jeweils nächste Entwicklungsstufe zielen, um einen positiven Effekt zu haben (Pienemann 1998: 250). Das unterrichtete Phänomen darf nicht zu weit über dem erreichten Entwicklungsstand der Lernenden liegen, sie müssen - wie Pienemann häufig sagt - psycholinguistisch “bereit” (ready) (vgl. z.B. Pienemann 1989: 61) sein, damit explizite Grammatikvermittlung zu einem Lernzuwachs führen kann. Erfüllt eine Lernende diese Voraussetzung, kann Unterricht gemäß Pienemanns empirischer Studien den Erwerb des jeweiligen Phänomens im Vergleich zum Erwerb in natürlichen Kontexten beschleunigen (Pienemann 1989: 61). Überfordert man Lernende jedoch mit dem Lehren von Sprachphänomenen, die weit über ihrer Entwicklungsstufe liegen, kann dies den Lernprozeß negativ beeinflussen. So konnte Pienemann (1989: 72ff.) zeigen, daß Lernende vermutlich aus Frustration über ihre Unfähigkeit, das Unterrichtete anzuwenden, schon zuvor erworbene Entwicklungsstufen in ihrer Sprachproduktion zu vermeiden beginnen.
Diese Zusammenhänge sollen an einem konkreten Beispiel verdeutlicht werden:
Pienemann nimmt an, daß beim Erlernen der deutschen Sprache die Satzklammer vor der Subjekt/Verb-Inversion und die Inversion vor der Wortstellung im Nebensatz erworben wird. D.h., Sätze wie “*Alle Kinder muß die Pause machen” erwirbt man vor “*Habe ich auch gemachen” und Konstruktionen dieser Art wiederum vor “Ich kann nicht, weil ich nicht will” (Beispiele aus Edmondson/House 2000: 157).
Haben die Lernenden schon die Satzklammer erworben, so sind sie bereit für den Erwerb der nächsten Stufe, in diesem Fall für die Inversion. Wird zu diesem Zeitpunkt Inversion unterrichtet, können die Lernenden die Inversion voraussichtlich schneller als beim natürlichen Erwerb hinzulernen. Ein Unterrichten der Wortstellung im Nebensatz wäre indes eine Überforderung der Lernenden und könnte einen potentiell negativen Lerneffekt haben. [...]

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