La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Lernen als Verarbeitung von Informationen

Kognitionstheoretische Überlegungen zum Fremdsprachenunterricht

Stefanie Neuner
Freiburg

In cognitive psychology, learning a cognitive task, such as learning a foreign language is mainly seem as the processing of large amounts of new information data. In the foreign language learning process the learner is faced with the task of processing these data and storing them in his/her long term memory.
In this article an attempt is made to link a four-phase information-processing model with steps in the processes of learning and teaching. These four phases are selection (the learner focuses on the information s/he wishes to learn), construction (through associations the learner creates connections between information s/he already has stored and the new information), acquisition (through mental operations (Lernhandlungen) the learner transfers information to his/her long term memory) and integration (the new information is integrated into the existing knowledge in the learner’s long term memory). Some of these are already common practice in schools and actually support the processing of information. Some examples are the comparison of texts in L1 and L2, activating the learner’s prior knowledge, the creation of mind maps and strategies of planning, execution and evaluation.
In this way, it can be shown that learning theories and didactic principles are closely linked and can be mutually supportive. Learners can be helped to retain their foreign language knowledge and skills in their long term memory. (Red.)

Dieser Artikel verfolgt das Ziel, Prinzipien für die Gestaltung fremdsprachlichen Unterrichts zu entwickeln. Sie sind auf der Basis von lerntheoretischen Überlegungen entstanden, die dem Theorieparadigma des Kognitivismus zuzuordnen sind.
Diese (unterrichts-) theoretischen Überlegungen sollen
1. einerseits zeigen, inwiefern abstrakte Annahmen über den Lernvorgang schon verbreitete Unterrichtspraktiken theoretisch fundieren und
2. andererseits Denkanstösse zum Nutzen kognitionstheoretischer Überlegungen für den fremdsprachlichen Unterricht liefern.
Insgesamt ist der Artikel als ein Versuch zu verstehen, eines von vielen lerntheoretischen Modellen mit der Unterrichtspraxis zu verbinden. Als Beispiel wurde ein Modell zur Informationsverarbeitung gewählt, da die Frage nach dem Ablauf der Verarbeitung neuer Information in zahlreichen Veröffentlichungen mit kognitionstheoretischer Grundlage intensiv diskutiert und als wesentlich für den Lernprozess erkannt wurde (für eine umfassende Darstellung siehe z.B. O´Malley & Chamot, 1990, Kapitel 2 und 3). Mit der Beschreibung des hier zugrunde gelegten Modells sind Ideen für die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen verwoben, so dass die Relevanz für den fremdsprachlichen Unterricht verdeutlicht wird.

Theoretische Überlegungen aus dem Paradigma der kognitiven Lerntheorie

Die traditionelle Linguistik einerseits und die kognitive Lernpsychologie andererseits verwenden unterschiedliche Paradigmen für die Beschreibung des Lernprozesses einer Fremd- oder Zweitsprache. Eine Gruppe von linguistischen Spracherwerbstheorien arbeitet mit der Annahme, Sprache werde separat von anderen kognitiven Fähigkeiten erlernt und operiere anderen Prinzipien zufolge als anderes erlerntes Verhalten oder Können. Sprache und linguistische Prozesse interagieren in diesen Theorien mit Kognition, behalten aber dennoch eine eigene Identität. Daher ist die Erforschung dieser Bereiche im Rahmen linguistischer Theorien unabhängig von kognitiven Prozessen gerechtfertigt. [...]

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