La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Hermeneutisches Lehren und Lernen im Kindergarten

Irene Girotto
Bolzano

L’article retrace les différentes étapes de la réflexion qui a mené à l’introduction d’un concept herméneutique dans les activités au Jardin d’enfants. Comme pour les expérimentations dans les autres ordres d’enseignement, les éducatrices suivaient parallèlement des ateliers de formation et pratiquaient avec les enfants un travail varié sur la langue selon quelques-unes des conditions cadre pédagogiques qui figurent dans les directives du secondaire II (“Linee guida di sviluppo“ / Entwicklungsrichtlinien”), mais qui s’avéraient pleinement applicables à ce niveau: la curiosité, le contrôle de soi, la tolérance et le respect de l’autre sont des qualités indispensables à chaque apprenant d’une langue étrangère. Les petits rencontrent cette langue dans la personne de l’éducatrice germanophone qui leur en facilite l’accès grâce à une vaste gamme de textes littéraires spécialement conçus à leur intention (rimes enfantines, chansons, poèmes, contes de fées etc.). L’auteur insiste sur le fait que les enfants ont besoin d’être stimulés à s’exprimer, malgré leurs connaissances encore fort réduites d’allemand, pour se rendre compte de leurs progrès et des compétences qu’ils ont acquises. (réd.)

1. Hermeneutisches Lehren und Lernen im Kindergarten: Wo fangen wir an?

Mit dem Pilotprojekt “Annäherung an das Deutsche als Zweitsprache im italienischen Kindergarten” wurde 1998 die erste institutionelle Initiative für Deutsch als Zweitsprache in den italienischen Kindergärten Südtirols gestartet. Zielsetzung des Projektes war es, ein Modell zu entwickeln, das die Annäherung der 5jährigen Kinder an die deutsche Sprache und Kultur ermöglicht. Der methodisch-didaktische Ansatz und ein sprachdidaktisches Modell sollten definiert, entwickelt und praktisch umgesetzt werden; auch das Berufsbild einer Zweitspracherzieherin musste erarbeitet werden: Das hieß Ausbildung des Personals aber gleichzeitig auch Arbeit im Kindergarten.
Die Projektgruppe stützte sich anfangs auf den Lehrplan für den Unterricht von Deutsch als Zweitsprache an den italienischen Grund- und Mittelschulen (1994), der ein offenes Curriculum vorsah und sich sehr stark auf interkulturelles, soziales und handelndes Lernen richtete. Reichhaltiges Material wurde gesammelt, überprüft und neu geschaffen, alles nach den Grundprinzipien des Lehrplans. Aktionsforschung war Hauptaufgabe der didaktischen Werkstätten.
Nach dem Inkrafttreten 2001 der Entwicklungsrichtlinien (vgl. Alois Weber, S. 11) wurde die Auseinandersetzung mit dem hermeneutischen Ansatz von Interessierten auf alle Schulstufen erweitert. Auch der Kindergarten wurde neugierig.
Nach den ersten Fortbildungen mit Hans Hunfeld entwickelte sich auch im Rahmen der didaktischen Werkstatt des Kindergartens ein kritisches Gespräch um den hermeneutischen Ansatz. Einzelne Ausschnitte aus den Entwicklungsrichtlinien, z.B. das offene Curriculum, das interkulturelle Lernen und die methodischen Prinzipien ließen diesen Ansatz im ersten Moment nicht so fremd erscheinen. Auf die Fragen “Was ist vom hermeneutischen Ansatz im Kindergarten schon präsent? Was kann uns der hermeneutische Ansatz noch geben?” listeten die Erzieherinnen spontan mehrere Punkte auf, die ihrer Meinung und Erfahrung nach im Kindergarten vorhanden waren, erkannten aber gleichzeitig, dass etwas mehr dahinter steckte. Die Gruppe konnte dies im Moment nicht genau definieren.
Das Ernstnehmen der eigenen Arbeit mit den Kindern und das Nichtverstehen vieler Aspekte des hermeneutischen Ansatzes spornte die Gruppe an, weitere Kurse mit Hans Hunfeld zu besuchen und sich Fragen zu stellen. Die Anwesenheit der Erzieherinnen und LehrerInnen verschiedener Schulstufen öffnete der Projektgruppe neue Sichtweisen in der Auseinandersetzung mit dem hermeneutischen Ansatz.
Beraterin und Erzieherinnen beschäftigten sich in den Werkstätten immer mehr mit den didaktischen Konsequenzen und den pädagogischen Rahmenbedingungen (vgl. die Systematik, S. 7) des hermeneutisch orientierten Unterrichts.
Dadurch ist der Projektgruppe nun bewusst,

  • dass der Weg des hermeneutischen Lehrens und Lernens noch sehr lang sein wird,
  • dass die Bereitschaft und die Anstrengung sich zu verstehen wichtig sind, um eine spiralförmige Progression gemeinsam zu durchlaufen,
  • dass dieser Ansatz mehr als ein Sprachansatz ist,
  • dass die Haltung, die ihm zugrunde liegt, ausschlaggebend ist bei der Umsetzung der in den Entwicklungsrichtlinien formulierten Zielsetzung: “..sprachlich kompetente und für unterschiedliche Perspektiven der Welt offene Bürgerinnen heranzubilden”(vgl. Entwicklungsrichtlinien: 9)
  • dass dieser Ansatz die Praxis als Ausdruck der Haltung sieht, die dieses Ziel immer vor Augen hält. [...]

Ti interessa il testo completo dell’articolo? / Le texte complet de l’article vous intéresse? / Sind Sie am vollständigen Artikeltext interessiert? / If you are interested in the entire article