La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Konferenzdolmetscher

Wahre Künstler im Umgang mit dem gesprochenen Wort?

Claudia General
Zürich und Darmstadt

Que signifie réellement aujourd’hui être interprète de conférence? sur quels aspects la formation doit-elle mettre l’accent? quelles sont les modalités de travail en conférence internationale, en vidéoconférence ou encore dans les situations qui tiennent de l’événement avec effets spéciaux?
L’article répond à ces questions et distingue également les implications des différentes pratiques tant au niveau de l’emploi (indépendant ou employé) que de l’organisation du travail des interprètes qui “couvrent” ensemble une conférence, en soulignant au passage les compétences en langue(s) et en connaissances générales pointues requises à qui embrasse cette profession.
Les organisateurs de conférence n’en ont peut-être pas conscience, mais être interprète n’est pas une sinécure! (réd.)

Konferenzdolmetschen – was ist das? Kann man automatisch dolmetschen, wenn man zwei Sprachen beherrscht? Wie wird man Konferenzdolmetscher? Wie sieht der Berufsalltag der Konferenzdolmetscher aus? Und entsprechen die im Studium vermittelten Kenntnisse den Anforderungen des Berufes? Welche Herausforderungen ergeben sich durch die raschen Veränderungen, insbesondere in der Informations- und Kommunikationstechnik? Reagiert die Lehre angemessen auf diese Veränderungen? Im weiteren soll versucht werden, auf die gestellten Fragen zu antworten.
Unter Konferenzdolmetschen wird das Simultan- und Konsekutivdolmetschen bei internationalen Begegnungen auf politischer Ebene und Fachkongressen verstanden. Die Dolmetscher müssen in der Lage sein, hochkomplexe Zusammenhänge zu verstehen und angemessen in einer anderen Sprache wiederzugeben. Beim Simultandolmetschen erfolgt die Übertragung aus der Ausgangssprache in die Zielsprache fast zeitgleich mit dem Redner. Der Dolmetscher sitzt dabei in der Regel in einer schallisolierten Kabine, hört den in ein Mikrofon sprechenden Redner über Kopfhörer und spricht seinerseits in ein Mikrofon. Die Verdolmetschung kann von den Zuhörern im Saal wiederum über Kopfhörer gehört werden. Das Simultandolmetschen eignet sich insbesondere für mehrsprachige Konferenzen. In der Europäischen Union werden beispielsweise seit der Erweiterung am 1. Mai 2004 zwanzig Sprachen gesprochen und verdolmetscht. Beim Konsekutivdolmetschen arbeitet der Dolmetscher, nachdem der Redner seinen Beitrag oder einen Teil davon vorgetragen hat. In der Regel macht er sich während des Vortrages Notizen, anhand derer er anschliessend den Inhalt in der Zielsprache wiedergibt. Das Konsekutivdolmetschen wird verständlicherweise aus zeitlichen Gründen lediglich bei zwei- oder dreisprachigen Konferenzen eingesetzt.
Selbstverständlich kann man nicht „aus dem Stand“ dolmetschen. Die Kenntnis von zwei oder mehr Sprachen reicht dazu nicht aus. Der Konferenzdolmetscher erwirbt sein Diplom im allgemeinen in einem vier- bis fünfjährigen Studium an einer Hochschule. Das kann ein Gabelstudium mit einer zweijährigen gemeinsamen Grundausbildung für Dolmetscher und Übersetzer plus einem zweijährigen Konferenzdolmetscherstudium sein. Es ist aber auch möglich, beispielsweise nach einem drei- oder vierjährigen beliebigen Hochschulstudium ein postgraduate-Studium für Konferenzdolmetscher anzuschliessen. Dieses Modell wird jetzt nach und nach in Europa mit den B.A. und M.A.-Studiengängen eingeführt.
Beim Studium zum Konferenzdolmetscher werden in der Regel neben der Muttersprache, auch A-Sprache genannt, mindestens zwei Fremdsprachen verlangt. Eine davon ist die aktive Sprache oder auch B-Sprache, in die ebenfalls gedolmetscht wird. Die andere ist die C-Sprache oder passive Sprache, aus der in die Muttersprache gearbeitet wird. An manchen Hochschulen wird statt des A-B-C-Modells oder parallel dazu aber auch das Modell mit drei C-Sprachen angeboten. Die Ausbildung umfasst idealerweise Lernpsychologie, Gedächtnistraining, Notizentechnik, Sprecherziehung, Einführung in die Konferenzterminologie, berufsethische Fragen, politische Terminologie, Internationale Organisationen, Landeskunde, Spontanübersetzen1, eine Einführung in ein oder mehrere Sachfächer wie Technik, Recht und Wirtschaft, Verhandlungsdolmetschen2, Konsekutiv- und Simultandolmetschen unter Berücksichtigung des Flüsterdolmetschens3, mehrsprachigen Dolmetschens und Relaisdolmetschens4, translationswissenschaftliche Seminare und Vorlesungen sowie Grundlagen der Terminologie und Informationstechnologie. Am Ende des Studiums ist eine wissenschaftliche Arbeit zu einem sprachwissenschaftlichen Thema abzugeben. [...]

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