La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Wirtschaftslinguistik und Mehrsprachigkeit

Ulla Kleinberger Günther
Zürich

Après avoir relevé l’importance croissante des études linguistiques liées au monde économique et situé ses principales orientations, l’auteure s’intéresse à l’une d’entre elles: les liens entre économie, communication interculturelle et plurilinguisme. Dans le contexte actuel de globalisation, elle s’interroge sur l’usage de l’anglais en tant que lingua franca, son importance croissante en Suisse, au détriment des autres langues nationales, et propose un examen critique autour de deux questions: quelle est réellement la situation linguistique au sein des entreprises? La focalisation actuelle sur l’anglais est-elle justifiée?
Elle souligne d’abord que la situation linguistique des entreprises n’est pas du tout homogène et ne soulève pas partout les mêmes questions. Il s’agit ainsi de distinguer les entreprises selon leur nature (production, service...), leur grandeur, etc. Elle remarque qu’il y a parfois décalage entre les directives des entreprises, focalisées sur l’anglais, et les pratiques langagières réelles, où l’anglais ne joue pas toujours un rôle si important. L’auteure regrette à cet égard que la focalisation des entreprises sur les compétences dans une seule langue seconde, l’anglais, les conduise à négliger l’important potentiel plurilingue apporté par leurs collaborateurs, particulièrement en Suisse. Dans sa conclusion, elle souligne en outre l’importance d’autres dimensions encore, relevant, au-delà des compétences purement linguistiques, de compétences interculturelles. (réd.)

In den letzten Jahren wurden in der sprachwissenschaftlichen Forschung vermehrt Arbeiten zu Fragen rund um die Kommunikation im betrieblichen Alltag veröffentlicht. Das sich daraus festigende Forschungsgebiet der “Wirtschaftslinguistik” hat sich als eigenständige Disziplin mit einem starken Gewicht in der empirischen Forschung etabliert.
Die Arbeitsbereiche sind weit gefasst: von innerbetrieblicher Kommunikation, Werbung, Kommunikation nach außen, zu Gesprächsanalyse und -beratung in der betrieblichen Praxis, in Organisationen und Institutionen, über Gesprächstraining, Fremdsprachenkompetenz, interkulturellen Analysen zu Terminologie und Textsortenentwicklung.1
Neben zentralen Aspekten der Optimierung betrieblicher Kommunikation und Informationsvermittlung nehmen bei den Forschungen zur “Wirtschaftslinguistik” Fragestellungen im Rahmen der interkulturellen Kommunikation und der Mehrsprachigkeit einen wichtigen Bereich ein. Bedingt durch die weltweiten Globalisierungstendenzen der letzten Dekaden hat sich als vordringlicher Diskussionspunkt der Stellenwert der englischen Sprache als “lingua franca” der Wirtschaft durchgesetzt.2
In der viersprachigen Schweiz, wie auch in den anderen deutschsprachigen Ländern, ist Englisch für die meisten ein sekundär erworbenes Sprachsystem, das der interkulturellen Kommunikation im mündlichen wie auch im schriftlichen Bereich dient. Dabei lässt sich in der Schweizer Sprachpolitik eine Verschiebung zugunsten der Förderung des Englischen und der entsprechenden Zurückstellung bei der Gewichtung der anderen Landessprachen feststellen. Festmachen kann man diese Förderung des Englischen an den Möglichkeiten, “Frühenglisch” in der Primarschule zu erwerben – mancherorts noch vor dem Erwerb einer der anderen Landessprachen. Vielfach wird dieser Wandel damit begründet, dass man die Chancen der Kinder und Jugendlichen im späteren Erwerbsleben erhöhen will, da künftig Englisch eine der wichtigen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Erwerbsleben sein werde.
Aber wie sieht die betriebliche Sprachsituation heute aus? Reicht die Fokussierung aufs Englische aus?
Primär zu unterscheiden gilt es zwischen dem Produktions- und dem Dienstleistungssektor: Die Sprachsituation zeigt sich nicht in allen Bereichen gleich prominent und einheitlich. Nicht zu unterschätzen ist der Faktor der Betriebsgröße und der (inter-)nationalen Ausrichtung des Betriebes.
Als Zweites muss die innerbetriebliche Kommunikationssituation von den Bereichen der Kommunikation nach außen abgegrenzt werden; hierbei gilt es auch zu beachten, ob man in einer tendenziell monokulturellen Situation ist oder per se in einer bi- bzw. multikulturellen. Als Drittes muss die Kategorie der mündlichen Gespräche von den schriftlichen Texten getrennt werden und deren mediale Abhängigkeiten festgehalten sein. Und viertens spielt die individuelle Kompetenz und Befindlichkeit eine ausschlaggebende Rolle.

1. Produktions- oder Dienstleistungssektor

Die Unterteilung in Produktions- und Dienstleistungssektor mag auf den ersten Blick willkürlich sein. Jedoch haben sich bestimmte Sparten herausgebildet, bei denen Englisch eine dominantere Rolle als in anderen spielt. Generell tendiert der Dienstleistungssektor mit innovativen Ansätzen eher zur Vereinheitlichung der Sprachsituation mit Englisch als gemeinsamem Nenner als der Produktionsbereich. Das internationale Bankwesen beispielsweise wird weitgehend von der “lingua franca” Englisch dominiert. [...]

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