La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Sprachbegegnungen: neben und in der Schule

Basil Schader
Zürich

La presenza di stranieri nella società e nella scuola rappresenta un potenziale sottovalutato e non sfruttato a sufficienza per lo sviluppo di una consapevolezza linguistica. L’articolo esamina dapprima la questione – interessante dal punto di vista etnolinguistico – come e con quali costanti questo potenziale venga usato a livello informale e quali fattori risultino più o meno determinanti per lo svilupparsi di questo plurilinguismo non guidato. Nella seconda parte si discutono le possibilità di sfruttarlo istituzionalmente a livello scolastico, basandosi sulle risposte di studenti/studentesse e docenti a questionari sul modo nel quale vivono la realtà quotidiana del contatto con lingue che non vengono studiate ufficialmente a scuola (francese, inglese, tedesco) ma che si imparano nel contatto quotidiano. Vengono presentati i risultati di una ricerca svolta su allievi e allieve albanesi e sul contatto linguistico tedesco-albanese in Svizzera. L’autore mette in rilievo il rischio che si creino due categorie di lingue – quelle tradizionalmente e ufficialmente insegnate a scuola, quindi superiori – e quelle che si imparano informalmente al di fuori della scuola e relegate quindi ai margini, e sottolinea che in questo modo viene misconosciuta la ricchezza insita nella presenza di lingue così varie – ricchezza che è invece una caratteristica e un punto di forza per la Svizzera moderna. (red.)

Während der politische und öffentliche Sprachendiskurs in der Schweiz periodisch hohe Wellen wirft und Emotionen schürt, verläuft fernab von ihm, doch mindestens ebenso breit und öffentlich, eine ganz andere Form der Auseinandersetzung mit Sprachen und sprachlicher Vielfalt. Anzunehmen ist, dass sie deutlich lustvollere Züge hat, und sicher ist, dass sie sich strikte und pragmatisch an den konkreten Gegebenheiten des jeweiligen plurilingualen Kontexts orientiert, ohne sich weiter um historisch gewachsene Faktoren wie die Viersprachigkeit der Schweiz oder die Bedeutung des Englischen als Weltsprache zu kümmern.
Die Rede ist von all jenen zahllosen Schulhäusern und -klassen, in denen und in deren Umfeld neben der jeweiligen Landessprache eine Fülle von Sprachen der Migration präsent und lebendig ist. Die nachfolgenden Ausführungen gehen zunächst den auch ethnolinguistisch interessierenden Fragen nach, wie dieses reiche multilinguale Potenzial informell genutzt wird, welche Motive sich dabei erkennen lassen und welche Faktoren Art und Umfang dieser ungesteuerten Auseinandersetzung mit Mehrsprachigkeit beeinflussen. Dass sich unter diesen Faktoren auch solche finden, die im weitesten Sinne sprachenpolitische Bezüge aufweisen, leitet über zum zweiten Teil, in dem Postulate und Probleme einer institutionellen, schulischen Nutzung der multilingualen Ressourcen diskutiert werden.
Als empirische Basis dienen im Folgenden einerseits Befragungen von Schülerinnen, Schülern, Studierenden und Lehrpersonen zu ihrem Umgang mit Mehrsprachigkeit, insbesondere aber umfangreiche Daten aus einem Forschungsprojekt zu albanischsprachigen Schülerinnen und Schülern und zum deutsch-albanischen Sprachkontakt in der Schweiz (Schader 2005).

Zum ungesteuerten Umgang mit Mehrsprachigkeit
Dass bereits die Anwesenheit italienischer Mitschülerinnen und -schüler – Kinder der ersten grossen Migrationsgruppe der Nachkriegszeit – informelle sprachliche Lern- und Austauschprozesse bei den Einheimischen initiierte, geht aus Erinnerungen an die 1960-er und 70-er-Jahre immer wieder hervor. Deutlich anregender wurden das sprachliche Umfeld und die Möglichkeiten seiner kreativen Nutzung mit der zunehmenden Präsenz weiterer Migrationsgruppen, wie es etwa die folgende Erinnerung einer Studentin illustriert: “In meiner Unterstufenklasse hatte es Kinder aus fünf oder sechs verschiedenen Ländern. Während der Pausen spielten wir oft ein Spiel, das wir selbst erfunden hatten. Dabei musste ein Kind in seiner Muttersprache einem anderen eine Frage stellen. Das andere Kind versuchte die Frage zu erraten und antwortete auf Deutsch. Meistens passte die Antwort nicht auf die Frage, da die beiden ja nicht dieselbe Muttersprache hatten. Z.B. fragte Kind A auf Türkisch nach der Lieblingsfarbe, und Kind B antwortete “Pommes frites mit Ketchup” [...]

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