La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Immersive Backwash: Hyperbole, Redundancy & Recycling

Oder: Immersionsunterricht und seine Auswirkungen auf den Regelunterricht

Oswald Inglin
Basel

Tout en constatant qu’un enseignement par immersion dépasse de loin la simple transposition d’une matière choisie en langue étrangère, l’auteur remarque que ces cours ne se distinguent pas fondamentalement de l’enseignement régulier des langues étrangères. On s’appuiera alors davantage sur des concepts connus qui ont fait leur preuve et qui pourraient ainsi à leur tour être re-validés dans les classes traditionnelles de langue. Dans l’enseignement par immersion, on suivra donc les étapes essentielles de l’appropriation d’une matière, à savoir: la description des faits, les conclusions à en tirer, l’évaluation des données et le compte-rendu, le tout en langue étrangère. L’article illustre cela en présentant cinq exemples différents: le diagramme de Venne, la spirale d’apprentissage, le débat, le portfolio et la réflexion.

Immersionsunterricht = Sachfachunterricht in einer Fremdsprache?

Immersives Unterrichten bedeutet tatsächlich zunächst einmal, dass ein Sachfach, das normalerweise in der Muttersprache der Schülerinnen und Schüler unterrichtet wird, in einer Fremdsprache vermittelt wird. Im Gegensatz etwa zur bilingualen Methode findet der Unterricht ganz in der L2 statt, damit „Immersion“ auch tatsächlich stattfindet und die Schülerinnen und Schüler nach Krashen mit einem Input plus an Fremdsprache konfrontiert werden und in die zu erlernende Sprache eintauchen.
Wenn man es beim Immersionsunterricht bei diesem Minimalkonzept belässt, dann findet Sachfachunterricht ganz einfach z.B. statt auf Deutsch auf Englisch statt. Einzige Grundvoraussetzung für guten Immersionsunterricht ist entsprechend eine möglichst gute Fremdsprachkompetenz der Lehrkraft, und einige Schulen, die Immersionsunterricht anbieten, fliegen deshalb Nativespeaker ein und sind dann der Auffassung, dass damit die besten Voraussetzungen für guten Immersionsunterricht geschaffen worden sind.
Nun ist aber immersives Unterrichten nicht einfach Sachfachunterricht in einer Fremdsprache. Immersives Unterrichten ist Sachunterricht und Sprachunterricht in einem, proaktiver Sprachunterricht. In anderen Worten: Die Immersionslehrkraft muss in ihrem Unterricht auf das Sachfach bezogene Wortarbeit betreiben und mit den Lernenden Sprech-, Schreib-, Hör- und Lesestrategien, d. h. also eine fachliche Diskursfähigkeit entwickeln, damit Immersionsunterricht nicht einfach zur frontalen Talk-and-Chalk-Vorlesung degradiert wird.
Nun findet Immersionsunterricht offensichtlich leider vielerorts in etwa nach diesem Muster statt. Sieht man sich den Schlussbericht der Evaluation „Zweisprachiger Ausbildungsgang in Mittelschulen“ der Zürcher ARGE Bilingual vom Juni 2005 an, so liest man in der Kurzfassung des Berichts: „Die Schülerinnen und Schüler in den Immersionsklassen erleben einen sachlich wie sprachlich anspruchsvollen Unterricht, der vorwiegend frontal gestaltet und stärker durch die Lehrpersonen gesteuert wird als der Unterricht in anderen Klassen.“1 Dies ist erstaunlich, weil man beim Stichwort Immersionsunterricht doch eher an kommunikative und interaktive Unterrichtsstunden denkt. Weiter erstaunt in diesem Bericht, dass Erweiterte Lehr- und Lernformen (ELF), wie etwa Werkstatt- und Freiwahlarbeit (z. B. Wochenplan), aber auch Internetrecherchen und der Einsatz von authentischen Materialien, also nicht didaktisierten Hilfsmitteln in englischer Sprache, im Gegensatz zu den Regelklassen im gleichen Sachfach fast nie eingesetzt werden.
Ist die Vermittlung von Stoff im Immersionsunterricht aufgrund der Sprachbarriere derart schwierig, dass sich er sich am besten und effizientesten (und vielleicht ökonomischsten) mit der traditionellen Frontalunterrichtsform vermitteln lässt?
Ich möchte im Folgenden das offensichtlich enge Repertoire der häufig eingesetzten Lehr- und Sozialformen im Immersionsunterricht mit ein paar wenigen praktischen Anregungen etwas erweitern. Dabei ist mir klar, dass diese Aufzählung keinen Anspruch auf Systematik haben kann. Sie kann insbesondere keinen Beitrag zur immer noch fehlenden umfassenden Immersionsdidaktik leisten und ist vielleicht nur eine weitere Methodenliste, wie im zitierten Bericht moniert wird2.
Allerdings wurde mir selbst beim Einsatz dieser Tricks einmal mehr klar, dass Immersionsunterricht eigentlich gar keine eigene Didaktik braucht, sondern einfach die bereits bestehende Fremdsprachendidaktik überzeichnet und verstärkt.
Alles, was ich im Folgenden darstelle, kann und wird in Ansätzen auch im Regelunterricht angewandt. Tut man dies im Immersionsunterricht notwendigerweise bewusst, so kommt es zum Backwash-Effekt und man fragt sich dann, warum im Regelunterricht nicht konsequenter nach dem gleichen Muster unterrichtet wird. [...]

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