La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Das elektronische Europäische Sprachenportfolio

Antje Neuhoff
Dresden

This short paper aims at giving an insight into current developments of electronic European Language Portfolios. Some examples of ePortfolios are being briefly introduced. The paper then focuses on the web based digital portfolio LOLIPOP which is being developed by an European project group. Some of the main features are explained and finally the author assesses the chances for further development of the LOLIPOP portfolio.

2001 wurde das erste Europäische Sprachenportfolio (ESP) veröffentlicht, das Schweizer ESP für Jugendliche und Erwachsene von G. Schneider, B. North und L. Koch. Es stellt ein Werkzeug zur Anwendung des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens dar und hat im Wesentlichen zwei Hauptfunktionen: Es ist erstens Informationsinstrument, um anschaulich, transparent und international vergleichbar über Sprachkenntnisse und internationale Erfahrungen zu informieren. Und es ist zweitens Lerninstrument, um beim Sprachenlernen zu helfen und zum Sprachenlernen zu motivieren. Dieser ersten Schweizer Pionierleistung folgten bis heute Dutzende weitere Varianten: Inzwischen sind 87 validierte Print-Versionen aus 27 Ländern auf der Seite des Europarates verzeichnet. Es existiert weiterhin eine unbekannte Anzahl von ESP-Fassungen, die dem Council of Europe nicht zur Akkreditierung vorgelegt wurden, die aber nichtsdestoweniger von vielen Nutzern verwendet werden.
Mit der Entwicklung von Sprachenportfolios verbindet sich die Hoffnung, die Konzepte des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens in die Praxis zu überführen und anzuwenden. Die steigende Tendenz sowohl von Portfolio-Varianten als auch von Nutzern zeigt deutlich, dass der pädagogische Nutzen des ESP weithin anerkannt scheint. Das Sprachenportfolio wird als angemessenes Instrument zur Qualitätssteigerung im Spracherwerbsbereich sowie beim interkulturellen Lernen betrachtet, das sehr nützliche Hilfen zur Diagnose von Lernerkompetenzen und zur Einschätzung der individuellen Bedürfnisse und Vorlieben beim Spracherwerb bietet. (Schärer, 2005: 2).
Zu der ständig umfangreicher werdenden Liste der Print-Portfolios gesellen sich zunehmend elektronische Versionen. Dies hat natürlich einerseits mit den fortschreitenden Möglichkeiten der neuen Web-Technologien in Bezug auf kooperatives Arbeiten, auf interaktive Techniken und Dienste zu tun. Andererseits werden die Nachteile der Print-Portfolios als Hemmschuh für das Lernen mit dem ESP empfunden – die Größe und Sperrigkeit der meist mehr als A4-großen, fest eingebundenen Ringbücher oder die nur linear verbundenen und unvernetzt nacheinander aufschlagbaren Seiten, die nun mal eine inhärente Eigenschaft des Mediums Buch sind.
In dem folgenden Beitrag soll ein kurzer Überblick über aktuelle Entwicklungen von digitalen Sprachenportfolios gegeben werden. Dabei wird insbesondere das ePortfolio LOLIPOP näher vorgestellt.

1. Beispiele elektronischer ESPs

Das erste digitale ESP, das vom Europarat (als bisher einziges der elektronischen Versionen) validiert ist, wurde von EAQUALS/ALTE auf der Basis ihres eigenen Portfolios von 2000 herausgebracht. Es lehnt sich sehr eng an die Printversion an und wurde als eine Art Zusatzelement entwickelt, das in die Arbeit mit dem EAQUALS/ALTE Print-Portfolio integriert werden soll.
Ein weiteres Beispiel ist das eELP, das als Ergebnis eines MINERVA-Projekts 2005 herausgegeben wurde. Die Entwickler sehen den Hauptvorteil der elektronischen Version in der einfachen und ständig möglichen Aktualisierung gegenüber Print-Portfolios. Als weitere Vorteile werden auf der eELP Webseite Multimedialität genannt, da die Nutzer im Dossier auch Ton- und Videodokumente ablegen können oder die graphisch übersichtlicher gelöste Mehrsprachigkeit, da jeweils nur eine Sprache ausgewählt werden kann und nicht ständig alle verfügbaren Sprachen sichtbar sind. Auch der Vorteil für Langzeitstudien des Sprachlernprozesses wird gewürdigt, da die ePortfolios in einer Datenbank gespeichert werden und somit für Forschungszwecke nutzbar sind. Das eELP Portfolio, ebenso wie das EAQUALS/ALTE Portfolio sind Softwarepakete, die bisher frei herunterladbar sind und auf dem Computer installiert werden müssen. Dies schränkt allerdings den Zugang ein.
Eine weitere elektronische Version des ESP entstand in den Niederlanden unter der Federführung des niederländischen Nationalen Büros für Fremdsprachen. Es basiert auf den 5 akkreditierten niederländischen Printversionen für verschiedene Zielgruppen, von Schülern der Primarstufe bis zu Erwachsenen. Dieses elektronische Portfolio steht online zur Verfügung – nach der Registrierung auf der Webseite ist es frei nutzbar. Man kann bei der Einstellung des persönlichen Profils zwischen 7 verschiedenen Bildungsbereichen wählen. Je nach Zielgruppe unterscheiden sich vor allem die Kann-Deskriptoren der Sprachlernbiographie, entsprechend den jeweiligen Printvorlagen. In der graphischen Gestaltung sticht vor allem die Version für die Primarstufe heraus, die kindgerecht bunt und mit vielen bildlichen Beispielen ausgestattet ist. Die niederländische Version des elektronischen Sprachenportfolios ist somit sehr flexibel in allen Bildungsbereichen einsetzbar, zumindest in den Niederlanden selbst. Die Instruktionssprachen sind begrenzt auf Niederländisch und Englisch. [...]

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