La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Verlinken – sichtbar machen – zusammenarbeiten

Über den unterrichtsbegleitenden Einsatz von Lernplattformen

Cornelia Gick
Freiburg

This contribution describes the potential of learning platforms to enhance language learning. Various technically established solutions are introduced and examined with respect to their uses in accompanying courses. The easy availability of all kinds of input such as texts, podcasts and videos requires the teacher to manage the content and to engage the learners in an active process of co-operative learning. A learning platform allows the teacher to observe students as they learn and to give individual feedback. By communicating with each other on the platform, learners make use of meaningful language from early on. Globalisation, mobility and a networked society are a realities of the present day, and learners must build up media competency. The work that goes into maintaining learning platforms should be undertaken if added didactic value is given.

1. Was ist eine Lernplattform?
Eine Lernplattform oder auch Lernmanagementsystem (LMS) ist ein Programm für die Organisation und Betreuung von webunterstütztem Lernen. Es umfasst eine Sammlung von Werkzeugen zur elektronischen Kommunikation zwischen allen Mitgliedern des virtuellen Klassenraumes (Mitteilungen, Forum, Chat), zur Kommunikation der Lehrperson mit einem einzelnen Lernenden (Abgabe von Aufgaben, ihre Kommentierung und Benotung, persönliches Wiki),1 zur Bereitstellung von Inhalten durch den Lehrenden (z.B. auf die Plattform geladene eigene Dateien, plattforminterne, selbst erstellte Informationsseiten, sowie Verlinkung von Inhalten im Internet). Je nach Plattform gibt es auch Autorentools zur Entwicklung von in Einzelarbeit zu lösenden interaktiven Lern-, Übungs- und Testszenarien (bei Moodle z.B. Lektionen, Tests, Fragebögen), zur lernerzentrierten Zusammenarbeit bei der kooperativen Erarbeitung und Zusammenstellung von Inhalten (Gruppen-Wiki, Glossare, FAQ, Datenbank, Workshop). Alle Schritte auf der Plattform werden automatisch registriert und ausgewertet, wodurch sichtbar wird, was die Lernenden gemacht haben (Berichte, Statistiken, automatische Auswertung von Tests).
Lernplattformen können für reine Online-Kurse ebenso genutzt werden, wie ergänzend zu bestehendem Präsenzunterricht. Wird ein Teil des Lernens durch die Plattform gesteuert oder unterstützt, so sprechen wir von hybridem Lernen oder Blended Learning.
Immer häufiger stellen Bildungsinstitutionen Lernplattformen als Service bereit. Der leichte Zugang zur Technik und ihr einfacher Gebrauch macht ihre langfristige Nutzung als Unterrichtsinstrument für jeden Lehrenden interessant.
Speziell im Fremdsprachenunterricht wird ihr Einsatz in Zukunft zu einem wichtigen Instrument zur Unterstützung von Lernprozessen und für die Verbesserung der Qualität von Unterricht werden, denn durch ihren didaktisch sinnvollen Einsatz können, wie im Weiteren gezeigt wird, bisher bestehende Grenzen des Fremdsprachenunterrichts überwunden und eine handlungsorientierte Didaktik gefördert werden.
Neben den kommerziellen Lernplattformen, wie z.B. Blackboard, gibt es heute leistungsstarke Open Source Plattformen, wie Moodle, Ilias (Universität Köln), Olat (ETH Zürich) oder Claroline (Catholic University of Louvain). Für öffentliche Schulen in der Schweiz bietet www.educanet2.ch eine mit dem Portal www.educa.ch verbundene Arbeitsumgebung an2, die Funktionalität variiert jedoch. Zwar kann eine Lernplattform wie z.B. Moodle im Prinzip von jedem auf einem Server installiert und betrieben werden, es ist jedoch ratsam, auf ein institutionell unterstütztes Produkt zurückzugreifen.
Den Bedürfnissen des Fremdsprachenunterrichts besonders entgegen kommt Moodle3, da es schülerzentriert einsetzbar ist, neben der Bereitstellung von Inhalten Aktivitäten ins Zentrum stellt, die Mitarbeit der Lernenden bei der Erstellung von Lerninhalten fördert (z.B. bei Glossaren) und der Administration von Unterricht eher eine untergeordnete Rolle zuweist. Ausserdem ist es intuitiv erfassbar, Menu sowie Programmerläuterungen gibt es in zahlreichen Sprachen. In Moodle können offene und geschlossene Klassenräume geführt werden.
Ich werde mich im Weiteren in meinen Ausführungen auf Moodle beziehen. Die meisten Aspekte, die ich ansprechen werde, lassen sich jedoch auch auf andere Lernplattformeinsätze übertragen. [...]

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