La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Grammatik und Sprechen im Fremdsprachenunterricht

Erik Kwakernaak
Groningen (NL)

Malgré l’orientation communicative prise par l’enseignement des langues étrangères durant les vingt dernières années, nous ne disposons toujours pas, à l’heure actuelle, d’une méthode didactique praticable permettant de développer efficacement les compétences orales des élèves. Or, il s’avère qu’il est indispensable d’avoir recours à une grammaire spécifique de l’expression orale. Celle-ci introduira les nouvelles formes et structures selon un procédé inductif, sans pour autant négliger la perspective explicite (focus on form), elle avancera à petits pas tout en respectant les séquences d’acquisition naturelles, et elle ne fera pas le détour par l’entraînement grammatical écrit. Kwakernaak plaide ainsi pour la réintégration de l’oral (écouter et parler) dans nos classes de langue.

Ziel des Grammatikunterrichts war immer schon das Schreiben. Auch die heutige Praxis des schulischen Fremdsprachenunterrichts richtet sich nicht – zumindest nicht direkt – auf das Sprechen. Grammatik wird vorwiegend schriftlich geübt. Der grammatische Leistungsunterschied zwischen der schriftlichen und der mündlichen Produktion ist gross. Grammatikfehler werden beim Schreiben korrigiert und in Prüfungen angerechnet, beim Sprechen viel weniger oder kaum. Die Brücke zwischen beiden Bereichen zu schlagen, wird selten systematisch versucht. Die Grammatik, die die Schüler beim Sprechen produzieren, ist ein weitgehend zufälliges Nebenprodukt der Grammatik, auf die beim Schreiben relativ viel Lernzeit und Lernenergie verwendet wird.
Viele Fremdsprachenlehrer haben das Gefühl, mit leeren Händen dazustehen. Zwar bekennt sich jeder zum kommunikativen Fremdsprachenunterricht, doch die erwartungsvolle Euphorie der 80er Jahre ist verebbt. Man fühlt, dass man die kommunikativen Forderungen eigentlich nicht umsetzen kann. Eine wirklich praktikable Didaktik-Methodik der mündlichen Fertigkeiten gibt es immer noch nicht. Das empfindet man besonders im Bereich der Grammatik, für die der kommunikative Ansatz nichts Handfestes und nichts Neues zu bieten hat – im Grunde nur Ablehnung, nämlich der bedeutungsleeren, mechanischen Drills der audiolingualen Methode. Im Endeffekt ist – etwas generalisierend gesagt – mit dem kommunikativen Ansatz der alte Grammatikunterricht wieder zurückgekehrt, zwar relativ marginalisiert, aber mit den üblichen expliziten, stark abstrahierenden und terminologieschweren Regeln, die vorwiegend deduktiv eingeführt und schriftlich geübt werden.
Was ist denn von der audiolingualen Methode übriggeblieben? Sie hatte zumindest das Primat des Mündlichen ernst genommen und für die Einübung grammatischer Strukturen eine Theorie und eine Methodik entwickelt. Doch sie löste nicht ein, was sie versprach, kam in der Schule und in der fremdsprachendidaktischen Theorie in Verruf und wurde vom kommunikativen Ansatz verdrängt.
Es lohnt sich, diesen Prozess zu analysieren. Auf welche Aspekte des Spracherwerbs konzentrierten sich die einzelnen Methoden bzw. Ansätze, welche Aspekte vernachlässigten oder übersahen sie? Und wurde nicht bei diesem oder jenem Paradigmenwechsel mit dem Badewasser auch mal ein Kind ausgeschüttet? Vielleicht kristallisiert sich auf diese Weise eine Zukunftsperspektive heraus, eine vorsichtige, tentative Antwort auf die Frage, wie der Grammatikunterricht im Fremdsprachenunterricht der “postkommunikativen Ära” aussehen könnte. [...]

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