La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Paella mit Hintergedanken

Kulinarisch ketzerisches Lerntagebuch einer Sprachverantwortlichen und Spanischlernerin

Marianne Egger
Lichtensteig

L’autrice, docente di inglese e responsabile dell’organizzazione di corsi di lingue, descrive la sua esperienza come osservatrice di un corso di lingua spagnola, tenuto in modo a prima vista poco rispondente alla sistematicità metodologico-didattica normalmente ritenuta fondamentale nella gestione dell’apprendimento; la sua successiva esperienza di discente principiante di spagnolo e poi di partecipante nel corso di conversazione con la docente osservata, la conduce a comprendere che può avere frutti anche un modo creativo e apparentemente “disordinato”, che rispetti però l’autonomia degli studenti e riesca a stimolarne la curiosità e indurne il processo di scoperta senza tenerli al guinzaglio. L’autrice mette a confronto questo tipo di corso – faticoso, basato sull’apprendimento per scoperta - con quello più basato su una progressione ed esercizi graduati, dove è più facile constatare dei successi, seppure in contesti guidati: conclude con una riflessione sulla necessità di adattare il corso alla disponibilità dei destinatari ad essere guidati piuttosto che ad assumere responsabilità in prima persona (già lo richiede sempre la vita reale: allora perché anche nel corso, magari serale, fatto per passatempo?) e sulle implicazioni del termine “autonomia”. (red.)

Juni 2002

Unterrichtsbesuch in einer Anfängerklasse Spanisch an der Klubschule. Die Kursleiterin ist neu. Ich habe sie vor einem guten Monat aus einer Notlage heraus eingestellt, obwohl ich wusste, dass sie weder eine pädagogische Ausbildung noch Erfahrung im Unterrichten hat. Spanisch ist ihre Muttersprache. Deutsch hat sie ebenfalls an der Klubschule gelernt bei einer erfahrenen, didaktisch ausgebildeten und methodisch geschickten Kursleiterin. Ich hoffte, sie diene ihr als Vorbild. Doch leider hat nicht viel Modelllernen stattgefunden. Die Lektion ist eine mittlere Katastrophe. Die Ziele der einzelnen Lektionsphasen werden höchstens dadurch klar, dass die Übungen aus dem Lehrbuch stammen. Die Erklärungen der Kursleiterin in einem spanisch-deutschen Kauderwelsch verwirren mehr als sie klären. Die Kursleiterin ist ungeduldig. Die Teilnehmenden haben keine ruhige Minute, in der sie für sich selber überlegen können. Ständig ist die Frau in Bewegung, von einem zum andern, und mischt sich dauernd ein. Neues wird nicht eingeführt, sondern als bekannt vorausgesetzt. Es gibt kaum Übungs- und keine Verdauungsphasen. Die Kursteilnehmenden sind ständig gefordert herauszufinden, worum es gerade geht, schlagen im Buch nach, suchen im Diktionär oder gucken beim Banknachbarn, um vielleicht doch noch mitzubekommen, was von ihnen erwartet wird. Ein richtiges Hackfleisch von einer Lektion, ohne bindende Sauce. Ich fühle mich schuldig. Ich hätte die Kursleiterin doch nicht einfach so – nach einer kurzen Einführung – allein unterrichten lassen dürfen. Methodisch ist die Lektion völlig ungenügend. Doch zu meiner Verblüffung muss ich feststellen, dass bei den Teilnehmenden Lernen in hohem Masse stattfindet. Sie lassen nicht locker, fragen, fragen nochmals, signalisieren, dass sie es noch nicht verstanden haben, helfen sich gegenseitig weiter und versuchen, die unverständlich erklärte Regel im Referenzbuch selber zu finden und zu verstehen. Sie schlagen Wortbedeutungen nach, notieren sich Wichtiges, versuchen, die neuen Strukturen im allgemeinen Chaos anzuwenden. Niemand klinkt aus, wird passiv. [...]

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