La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Immersion im Kreuzfeuer der Praxis

Fünf Erfahrungen: “Im Schatten des Immersionsunterrichts – Konsequenzen für den Sprachunterricht”

Romano Mero
Zürich

L’indagine svolta presso una cinquantina di studenti germanofoni del Liceo Artistico di Zurigo si prefiggeva di verificare da un lato la qualità dell’italiano L2 in classi immersive, dall’altro le conseguenze dell’immersione sull’insegnamento dell’italiano stesso. L’ipotesi secondo cui la qualità dell’italiano orale e scritto potrebbe essere inferiore in classi immersive rispetto a classi con insegnamento di L2 tradizionale non viene confermata. Gli studenti sostengono che nonostante la maggiore disinvoltura nell’uso della lingua e nonostante la mancanza di necessità di monitoraggio nelle materie insegnate in italiano, l’autocontrollo dello scritto e dell’orale rimane a un livello di normale attenzione. Riguardo alle conseguenze sulle ore di italiano i risultati sono contrastanti: Gli studenti auspicano un maggiore uso pratico della lingua, una maggiore quantità di temi – per contrastare la specializzazione nelle materie immersive - e in genere lezioni di italiano più impegnative rispetto a classi normali. Rimane ora da svolgere un sondaggio contrastivo che verifichi in modo oggettivo la qualità dell’italiano in classi immersive rispetto a classi con insegnamento tradizionale.

Einführung

Seit 1998 führt das Liceo Artistico in Zürich einen bilingualen Ausbildungsgang. Mathematik und Biologie werden von der zweiten Klasse an bis zur Matur auf Italienisch geführt. Ein Teil der Kunstfächer wird bereits ab der ersten Klasse in italienischer Sprache unterrichtet. Gemäss der Idee des reziproken Modells werden die italienischsprachigen Schüler unserer Schule bereits in der ersten Klasse in Sport und Geographie sowie zum Teil in Kunstfächern auf Deutsch unterrichtet. Auch die Fächer Chemie und Physik sowie Geschichte ab der 3. Klasse und der einjährige Kurs in Wirtschaft und Recht werden auf Deutsch unterrichtet.

Als Italienischlehrer möchte ich mich in meinen Ausführungen auf die Italienisch-Immersion unserer deutschsprachigen Mehrheit (80 Prozent der SchülerInnen) konzentrieren. Dieser Bericht soll möglichst praxisnah folgende Frage beantworten: Welche Konsequenzen hat der Sachfachunterricht in italienischer Sprache auf den italienischen Sprachunterricht?
Zu diesem Zweck habe ich in drei meiner Klassen einen Fragebogen bestehend aus fünf Fragen ausgeteilt und während einer bis zwei Lektionen von jedem Lernenden einzeln ausfüllen lassen. Die Hypothese, von der ich ausgegangen bin, war folgende: Durch den vergrösserten Sprachinput ist die mündliche und schriftliche Produktion der SchülerInnen im Italienischunterricht tendenziell weniger korrekt. Man achtet weniger auf grammatikalische Regeln, spricht und schreibt quasi “einfach drauflos”, da dies in den Immersionsfächern Biologie, Mathematik und Kunst auch möglich ist.

Die erste Behauptung, zu der im Fragebogen Stellung genommen werden musste, lautete wie folgt:
Ich achte im Italienisch-Unterricht weniger auf Fehler beim Sprechen, weil ich in den Immersionsfächern Biologie, Mathematik, Kunst auch nicht auf Fehler beim Sprechen achte.


Von den befragten 52 SchülerInnen war nur eine Person mit der Aussage einverstanden, etwa ein Drittel haben „stimmt zum Teil“ geantwortet, während die Mehrheit die gestellte Behauptung zurückgewiesen hat.
Schauen wir uns die Begründungen näher an. Besonders aufschlussreich sind die differenzierten Antworten des Drittels, das teilweise mit der Aussage einverstanden ist.

  1. Ich versuche zwar wenig Fehler zu machen, gleichzeitig denke ich aber auch nicht so viel nach bevor ich etwas sage. Es ist mir einfach geläufiger, bzw. gewohnter Italienisch zu sprechen als z. B. Französisch.
  2. Ich achte in Mathe und Biologie weniger auf Sprachfehler als im Italienisch. Ich hoffe jedoch immer darauf wenige Fehler zu machen.
  3. Durch das Italienischsprechen in den Immersionsfächern wird es einfacher, frei zu sprechen und daher achte ich im Italienisch-Unterricht automatisch weniger auf die Fehler, weil es auch mehr zur Gewohnheit wurde, Italienisch zu sprechen.
  4. In den Immersionsfächern Biologie, Mathematik und in der Kunst muss ich häufig schnell eine Antwort auf eine Frage formulieren. Wenn ich mich dabei z.B. auf die Biologie konzentriere und nicht auf das Italienische mache ich mehr grammatikalische Fehler. Dieses Tempo behalte ich dann manchmal im Italienisch-Unterricht.
  5. Manchmal im Italienisch-Unterricht wenn wir über Ferien diskutieren oder z.B. über den Film den wir gerade erst geschaut haben, spreche ich ohne mir genau zu überlegen wie ich jetzt den Satz oder die Sätze formuliere. (...) Hingegen während einem Vortrag mache ich mir mehr Gedanken doch schon während der Vorbereitung, da ich während dem Vortrag nervös bin.
  6. Allenfalls passieren mehr Fehler, weil auch im Italienischunterricht schneller spreche seit wir in den Immersionsfächern Italienisch sprechen.
  7. Ich muss sagen, dass falls ich was falsch sage werde ich von jeweiligen Lehrer oder einem Italienischsprachigen korrigiert.
  8. Je nach Grundstimmung, Konzentrationsfähigkeit und Situation, muss ich mich im Italienisch manchmal daran erinnern, dass es in diesem Fach wirklich um die Sprache selbst geht.
  9. Da ich schneller spreche, ist auch die Möglichkeit grösser mehr grammatikalische Fehler zu machen. Ich spreche viel spontaner.
  10. Da es in den Immersionfächern mehr um den Inhalt (um das Verstehen des Inhaltes) geht, achtet man sich weniger auf die Korektheit der italienischen Sprache, nicht einmal bewust.
    [...]

Ti interessa il testo completo dell’articolo? / Le texte complet de l’article vous intéresse? / Sind Sie am vollständigen Artikeltext interessiert? / If you are interested in the entire article