La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Entwicklung von Lesekompetenz in der Fremdsprache

Swantje Ehlers
Gießen

Vengono descritte dapprima le abilità parziali che costituiscono la competenza di lettura nella L1, cioè i processi di percezione primari (riconoscimento visivo delle parole), sui quali si fondano i processi di comprensione di livello più alto, che implicano le capacità di selezione e astrazione e la capacità inferenziale. In che misura questi processi sono trasferibili dalla L1 alla L2? Pare assodato che la capacità di lettura, una volta acquisita in una lingua, sia trasferibile ad altre lingue, ma che sia importante anche il livello di competenza nella lingua straniera, per quanto riguarda l’automazione delle abilità di base e le operazioni cognitive. La didattica dovrà concentrasi quindi sullo sviluppo delle abilità di selezione, fondamento delle abilità inferenziali. L’esemplificazione delle strategie avviene mediante testi narrativi: contraria all’insegnamento tradizionale fondato sui quesiti sul testo, i quali impediscono un approccio creativo ad esso, l’autrice propone in alternativa una serie di strategie facili da apprendere e atte a sviluppare l’autonomia nella lettura, ma sottolinea che queste strategie, se non accompagnate dallo sviluppo della consapevolezza della loro utilità e dei loro effetti, risultano sterili e non trasferibili ad altre letture. L’ultimo paragrafo è dedicato a strategie metacognitive di monitoraggio e pianificazione del proprio processo di lettura. (red.)

Einleitung

Das Konzept der Kompetenz spielt in der gegenwärtigen bildungspolitischen Debatte um Mindeststandards und Integration von Risikogruppen, die nicht über ausreichende Lesefähigkeiten verfügen, um eine erfolgreiche Schulkarriere und Berufsausbildung machen zu können, eine zentrale Rolle. Gegenüber diesen neueren Debatten fokussiert die moderne empirische Leseforschung seit den 1960er Jahren den Lesekompetenzbegriff. Sie geht davon aus, dass Lesen eine komplexe Fähigkeit ist, die in einzelne Teilfähigkeiten untergliedert werden kann. Für die Lesedidaktik bietet diese Zerlegung in Teilkompetenzen eine Basis, um ein Lesecurriculum entwickeln, mögliche Leseverständnisprobleme identifizieren und entsprechende Fördermaßnahmen ergreifen zu können. Was aber ist Lesen, was sind die Teilkomponenten von Lesefähigkeit?

Was ist Lesen?

Lesen ist ein Vorgang, der mit primären Wahrnehmungsprozessen beginnt. Deren Ergebnis ist die Buchstaben-/Silben-Erkennung. Er verläuft weiter über die Zuordnung von Gesprochenem und Gedrucktem (= phonologisches Rekodieren) bis zur Identifikation von Wörtern und dem Erfassen von Wortbedeutungen. Mit Wörtern sind bestimmte Eigenschaften verbunden, wie Schreibweise, Aussprache, morphologische Eigenschaften und thematische Funktionen, für die es einen Eintrag in unserem mentalen Lexikon gibt. Dieses Wissen muss zugänglich sein, um Wörter erkennen zu können. Frequente Wörter werden leichter erkannt als unvertraute und morphologisch einfache Wörter leichter als morphologisch komplex aufgebaute Wörter. Nachdem die Wörter erkannt sind, müssen die Begriffe in eine inhaltliche Beziehung gebracht werden; dabei übernimmt die Syntax eine Hilfsfunktion. Das Ziel besteht darin, den Aussageinhalt eines Satzes zu erfassen. Da die Sätze nicht isoliert stehen, sondern in einem textuellen Zusammenhang, müssen die Verbindungen zwischen den Sätzen und ihre Integration in einen Textzusammenhang z. B. durch anaphorische und kataphorische Beziehungen (Vor- und Rückwärtsverweise) hergestellt werden, bis eine Textkohärenz erreicht ist. Kohärenz bezeichnet die zugrunde liegenden Zusammenhänge eines Textes; dazu gehören auch Zeit- und Kausalitätsbeziehungen, die nicht unbedingt in einem Text versprachlicht werden müssen. Der Leser braucht die entsprechenden Konzepte (Begriffe) über Zeit, Raum oder Kausalität, um Kohärenz herstellen zu können.
Diese einzelnen Verarbeitungsschritte verlaufen nicht nur im zeitlichen Nacheinander, sondern parallel. In einem Zeitmoment muss der Leser viele Informationen aufnehmen, bewerten, filtern, ordnen und vor allem auch mit dem verbinden, was er zuvor gelesen hat und an Wissen und Erfahrungen mitbringt. Für ein erfolgreiches Lesen muss der Leser das Gelesene mit Wissen über beschriebene Sachverhalte oder Ereignisse verknüpfen. Fehlt z. B. ein Konzept, dann kann der Leser möglicherweise das Sprachzeichen dekodieren, aber es bleibt ohne Sinn. Konzepte sind in unserem Gedächtnis nicht isoliert gespeichert, sondern sie sind mit anderen zu Schemata verknüpft, die unser Wissen über typische Zusammenhänge in einem Realitätsbereich enthalten.
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