La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Zum Artikel von Dieter Wolff

Eine Diskussionsrunde mit Dozierenden für Englisch an der Zürcher Hochschule Winterthur, Departement Wirtschaft und Management

Nick Bell
Tessa Meuter
Hans Schütz
Daniel Stotz
Winterthur

Daniel Stotz: Wie verändert sich die Rolle der Lehrenden in einem konstruktivistischen Ansatz? Wie komme ich damit zurecht? Was wären angemessene Hilfestellungen?

Hans Schütz: Mir scheint, dass sowohl die einer Lehrveranstaltung vorausgehende Planung wie auch die Selbstreflektion und -evaluation der Dozierenden wichtig wird. Meine Rolle bewegt sich vom traditionellen, instruierenden “Wissensvermittler” hin zum Facilitator, zum Lernbegleiter. Mir persönlich behagt dieser Rollenwechsel sehr, aber die Tatsache, dass ich die Studierenden vermehrt zum Gestalten, Evaluieren und Hinterfragen ihres je eigenen Lernprozesses anhalte, löst bei ihnen teilweise auch Verunsicherung oder Widerstand aus, da sie denken, dass es die Aufgabe und Rolle des Dozierenden sei, Fachwissen zu vermitteln und zu überprüfen. Bei den Dozierenden löst dieser Rollenwechsel möglicherweise auch Angst vor Macht- und Kontrollverlust aus.

Tessa Meuter: Schon die Bezeichnung “Dozierende” ist irreführend. Meine Rolle als Begleiterin der Lernprozesse und Facilitatorin von Lernumgebungen und Lernwerkstätten verändert sich ständig, da ich auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Lernenden eingehen will. Diese sich immer wandelnde Aufgabe ist für mich persönlich viel anspruchsvoller als die traditionellere Rolle der Wissensvermittlerin und Materiallieferantin. Für mich löst das keine Angst vor Macht- und Kontrollverlust aus, denn ein erfolgreiches Gestalten von Lernaktivitäten zusammen mit den Studierenden gibt mir jene Art von Anerkennung seitens der Lernenden, die für mich viel wertvoller ist als “traditionelle Autorität”. Begleite ich gut, dann erlebe ich das Lernen der Studierenden, kann daran teilhaben, erhalte und gebe sehr direkt Feedback.

Nick Bell: In ‘Freedom to Learn’ beschreibt Carl Rogers, wie man mit solchen Gefühlen umgehen kann. Er präsentiert auch einen erfolgreichen konstruktivistischen Ansatz. In diesem Ansatz, vom Dozierenden Volney Faw, gibt es ganz verschiedene Wege, um Credits und Grades zu erhalten; der Präsenzunterricht ist nur ein Weg. Aber die Studierenden müssen auch die neue Rolle des/der Lehrenden akzeptieren können und bereit sein, Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen. [...]

Testo completo dell’articolo / Texte complet de l’article / Vollständiger Artikeltext / Full Text (pdf)