Lesen im Ensemble literaler Kompetenzen
Warum nicht einmal eine integrierte Perspektive?
Ingo Thonhauser | |
This short contribution aims at provoking discussion; I explore the possibility of looking at reading and writing as essentially one communicative language activity: namely making use of written language. The first section gives a brief outline of different ways of modelling language skills and competences. I then argue that viewing reading and writing as an ensemble is at least very plausible and, in fact, part of what we do with language every day. In the third section I take academic literacy as a case in point and rely on recent teaching experience to show how this approach could be put into practice in the classroom. | Dieser Beitrag versteht sich als Entwurf, der nicht als Gegenkonzept zur üblichen Unterscheidung von Fertigkeiten im Fremdsprachenunterricht (FU) verstanden sein will, sondern als Versuch, einmal das, was häufig fein säuberlich voneinander getrennt wird, etwas zu vermengen, um zu sehen, was dabei herauskommt. 1. Sprachliche Aktivitäten Die Beschreibung sprachlicher Kompetenzen ist in der Fremdsprachendidaktik in letzter Zeit wieder neu zum Thema geworden. Lange Zeit war nicht zu rütteln an den vier kommunikativen Fertigkeiten und ihrer hierarchischen Ordnung im kommunikativen Paradigma: Sprechen, Hören, Lesen, Schreiben. Diese unterrichtspraktische Interpretation von kommunikativer Kompetenz erfährt Veränderungen, die sich unter anderem auch im Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GeR) niederschlagen: Hier werden „kommunikative Sprachaktivitäten“ (Kap. 2.1.3) nun als „Ausübung der kommunikativen Kompetenz eines Menschen in einem bestimmten Lebensbereich“ (GeR: 21) gefasst; für diese Aktivitäten primär sind die Bereiche Produktion und Rezeption, denen Interaktion und Sprachmittlung beigeordnet sind. Im Vergleich zur „klassischen“ Fertigkeiten-Konzeption zeigt sich hier eine Bewegung von individuellem Können hin zu Sprache in Verwendung, genauer Fremdsprache(n) in Verwendung - und das entspricht dem handlungsorientierten Ansatz, der dem GeR zugrunde liegt. Damit will ich nun nicht sagen, dass es dem kommunikativen FU an Handlungsorientiertheit gefehlt hätte - der GeR macht aber deutlich, dass neben Schreiben/Sprechen und Lesen/Hören der Interaktion mehr Eigenständigkeit einzuräumen ist und dass eben auch noch andere sprachliche Handlungen, wie das Übersetzen, Dolmetschen und andere „Mittlertätigkeiten“ im kommunikativen Geschehen ernst zu nehmen sind. |
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