La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Lesen im schulischen Mehrsprachigkeitsunterricht

Erwerb rezeptiver Lesekompetenz in Italienisch: Projekt an einer hessischen Gesamtschule

Silvia H. Klein
Frankfurt

L’esperienza svolta con allievidel II o III anno delle scuole medie superiori, lavorando esclusivamente su testi autentici e applicando il metodo EuroCom (Interkomprehensionsmethode EuroCom; http://www.eurocomprehension.com) ha dimostrato che, sfruttando le conoscenze scolastiche in inglese o francese o spagnolo, cioè saperi linguistici e culturali e strategie di lettura già acquisiti in altre lingue, in una settimana si possono raggiungere competenze di lettura in italiano LS a livello B2. Obiettivo principale è stato far acquisire agli studenti tecniche e abilità utilizzabili nello studio autonomo - tra cui la capacità di fare ipotesi sul funzionamento della lingua (ipotesigrammaticali) - e l’abitudine a osservare il proprio processo di apprendimento, riflettendo sulle strategie di problem solving applicate.
Questo ricorso a conoscenze già esistenti – tra cui anche il plurilinguismo individuale, al quale nelle scuole svizzere si presta sempre maggiore attenzione – rientra in un orientamento didattico sempre più attento al singolo e ai suoi interessi. Questo metodo di intercomprensione è consigliabile nella scuola pubblica perché proprio esse dovrebbero essere in grado di offrire una ampia scelta di lingue. (red.)

Projektbeschreibung

Die aus empirischen Forschungen hervorgegangene Mehrsprachigkeitsmethode EuroCom wurde unabhängig von der Didaktik in den 80er und 90er Jahren als ursprünglich linguistische Alternative zu den bestehenden Möglichkeiten des Fremdsprachenerwerbs entwickelt (Klein/Stegmann, 2000), nicht aber als Alternative zu gängigen Methoden des Fremdsprachenunterrichts. Vielmehr war das Ziel, Erwachsenen einen schnellen rezeptiven Zugang zu einer weiteren romanischen Sprache zu ermöglichen, aufbauend auf Schulkenntnissen in Englisch und Französisch. Dabei erschienen die üblichen Methoden, wie sie in der Schulpraxis Anwendung finden, als wenig effektiv, da die Ergebnisse der deutschen Schulabgänger nach neunjährigem Unterricht in der ersten und nach siebenjährigem Unterricht in der zweiten Fremdsprache – angesichts dieses relativ langen Zeitraums – überwiegend als gering einzustufen sind. Am Anfang der Überlegungen stand die Feststellung, dass die Lerner mit jeder neuen Fremdsprache Dinge lernen müssen, die ihnen aus der ersten Fremdsprache längst bekannt sind. Dies wirkt höchstens demotivierend und nimmt Zeit in Anspruch, die anderweitig besser zu verwenden wäre. Phänomene, die der Lerner in einer ihm bekannten Sprache kennt, soll er vielmehr für den Erwerb einer weiteren Sprache produktiv einsetzen, was innerhalb von Sprachfamilien besonders einleuchtend ist.
Inzwischen hat sich erwiesen, dass dieser Ansatz nicht nur beim rezeptiven Tertiärsprachenerwerb in der Erwachsenbildung sinnvoll ist, sondern auch in der Schule (Böing, Liebigschule, 8. Klasse, bilingualer Zweig, 2003; Hattersheim, 10./11. Klasse, 2004 und 2005) und damit Möglichkeiten öffnet, Mehrsprachigkeit in ganz anderem Ausmass als bisher zu fördern (Bär, 2004).1
Das hier vorgestellte Projekt fand im Sommer 2005 an einer hessischen Gesamtschule mit 24 Schülern der Klassen 10 und 11 statt und kann als Fortsetzung des ein Jahr zuvor an derselben Schule erprobten Mehrsprachigkeitsprojekts betrachtet werden. Es bestätigte den Veranstaltern, dass auch Gesamtschüler dieser Altersstufe in der Lage sind, basierend auf dem schulischen Fremdsprachenunterricht in Englisch und Französisch oder Spanisch, in einer weiteren romanischen Sprache innerhalb kurzer Zeit eine gewisse Lesekompetenz zu erreichen. Am Ende des Kurses konnte den Teilnehmern ein Zertifikat ausgehändigt werden, das ihnen Lesekompetenz für Italienisch auf Niveau B2 nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) (Europarat, 2001) attestierte. Das Projekt lief über einen Zeitraum von einer Woche, in der an fünf Tagen je fünf Stunden täglich unterrichtet wurden. Für dieses intensive Training hatten sich die Schüler freiwillig entschieden, d. h. sie waren von vornherein sehr motiviert, Italienisch zu lernen.
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