La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Qualitätsmerkmale von Lehrwerken prüfen – ein Verfahrensvorschlag

Hermann Funk
Jena

Après avoir suscité un grand intérêt dans les années 70 et 80, l’analyse des manuels de langues étrangères ne semble plus avoir la cote. La question que l’on se pose actuellement est plutôt celle de savoir s’il ne vaudrait pas mieux bannir les manuels de la salle de classe. Funk évoque plusieurs raisons qui peuvent expliquer - à différents niveaux - ce changement de perspective. Parmi les “défauts” des manuels, on peut citer le fossé qui sépare souvent les thèmes et sujets traités des intérêts personnels des apprenants, ou encore l’écart entre la progression établie par les auteurs et le développement d’une autonomie d’apprentissage.
Si Funk lance aujourd’hui un plaidoyer en faveur de ces derniers, il est pleinement conscient que cet instrument de travail doit s’adapter aux besoins modifiés et élargis des apprenants aussi bien que des enseignants. Dans cette perspective, le manuel doit devenir un élément parmi toute une gamme de supports diversifiés (CDs, CD ROMs, vidéos, informations et exercices supplémentaires fournis par l’éditeur via internet) ce qui permettra sans doute de parer aux problèmes évoqués ci-dessus.
Pour soutenir les enseignants dans le choix d’un manuel adéquat, Funk distingue douze domaines de qualité qu’il propose comme outils d’analyse, à appliquer individuellement ou par groupe de collègues, afin qu’il soit possible de prendre une décision bien fondée. (réd.)

Lehrwerkanalyse – noch aktuell?

Die Lehrwerkanalyse als Forschungsfeld der Fremdsprachendidaktik entstand Anfang der 70 Jahre mit dem Entstehen der wissenschaftlichen Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Ende der 70er Jahre wurden in dem Großprojekt „Mannheimer Gutachten“ die damals auf dem Markt befindlichen Lehrwerke untersucht und mehr oder weniger als defizitär eingestuft. In den 80er Jahren wurden die Kriterien des inzwischen aufgelösten Sprachverbandes Deutsch für ausländische Arbeitnehmer e.V. zur Richtschnur der Zulassung von Fremdsprachenlehrwerken für die Kurse mit Arbeitsmigranten. Das Thema war eines der beliebtesten in Fortbildungsveranstaltungen für Lehrpersonal.
Mit dem Ende der fachdidaktischen Grundsatzdebatten und Richtungsstreits um die kommunikative Fremdsprachendidaktik ist es um das in den 80ern und frühen 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch intensiv diskutierte Thema still geworden. Die letzte Monographie zur Lehrwerkanalyse stammt immerhin aus dem Jahr 1996. Es scheint, als habe sich die Debatte eher in die Schulen und Kollegien verlagert. Verlage sprechen von der berüchtigten Daumenprobe, der Bewertung und Beschaffung von Lehrmaterialien nach dem ersten Eindruck, „aus dem Bauch heraus“. Die tatsächliche oder subjektiv empfundene Qualität eines Lehrwerks ist oft nicht einmal der wesentlichste Grund für die Einführung oder Ablehnung eines Werkes. Eine griechische Lehrerin berichtet beispielsweise aus ihrer Schule, man sei sich eigentlich bei der Beurteilung der Qualität eines Jugendlichenlehrwerkes einig gewesen und habe die Beschaffung beschlossen, der Verlag eines Konkurrenzwerkes habe aber die Schule darauf hin derart üppig mit kostenlosen Exemplaren eingedeckt, dass man sich dann auf dessen Werk geeinigt habe. Preis und Marketing sind zweifellos nicht nur in Zeiten knappster Bildungsetats und Kostenvorgaben von Kursträgern wesentliche Argumente für oder gegen ein Lehrwerk. Internationale und überregionale Sprachkursanbieter wie etwa Inlingua, Berlitz oder die Migros Klubschulen verkaufen ihre Lehrmittel mit dem Kurs und entziehen sie damit de facto sowohl der individuellen Disposition von Lehrenden und Lernenden als auch der fachwissenschaftlich-öffentlichen Qualitätskontrolle. Gleiches gilt für die Sprachlehrangebote von Fernuniversitäten.
Auch ein weiteres Argument scheint zunächst die Lehrwerkanalyse überflüssig zu machen. Die meisten Lehrwerke der deutschen Verlage haben sich auf den ersten Blick auf eine nie gekannte Weise angeglichen. So gut wie alle haben inzwischen die Bedeutung der Phonetik entdeckt und den Wert von grammatischen Übersichten im Lehrwerk. Fast alle kleben inzwischen CDs ins Buch und bieten Internetseiten an. Alle beziehen sich explizit auf die Niveaustufen des Europarats. Fast alle verwenden bevorzugt die gleichen Übungsformen und bestellen ihre Bilder bei den gleichen Agenturen. Die Designer der Agenturen folgen den gleichen Farb-, Foto-, und Titeltrends: Junge, dynamische, fröhliche Menschen unterschiedlicher Herkunft – eine triste, schlecht ausgeleuchtete Jugendgruppe (wie auf dem Migros-Lehrmittel Lingua 21) fällt da schon sehr aus dem Rahmen. Wozu also Lehrwerkanalyse? [...]

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