La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Das Europäische Sprachenportfolio

Eine Bestandesaufnahme und Perspektiven

Rolf Schärer
Kilchberg

The European Language Portfolio is being implemented in almost all forty-five member countries of the Council of Europe.
After the initial pilot phase the challenge is now to make the ESP an integral part of language teaching and learning in schools.
The ESP is of particular importance at the interface between school types and when learners enter the world of work. So far, however, it has not been easy to interest employers’ organisations for the ESP.
Of increasing importance for the further development of the ESP is the internet. Web-based electronic portfolios are being developed as part of an integrated learning environment.
The challenge for the coming years is the widespread implementation of the ESP, both at a pan-European level as well as at the local and regional levels. (red.)

Die Erziehungsminister der Mitgliedländer im Europarat1 empfehlen in ihrer Erklärung von Krakau2, das Europäische Sprachenportfolio einzuführen und günstige Bedingungen für eine weite Verbreitung zu schaffen.
Das ESP3-Projekt befindet sich europaweit in einer dynamischen Entwicklungsphase.
Gemeinsame Ziele, Prinzipien und Richtlinien sind festgelegt. Das Potential und die Eignung des ESP wurden in Pilotversuchen und in ersten Studien ausgelotet.
Entwicklungs- und Pilotprojekte, Lehrerbildungsveranstaltungen und Anwendungen in grösseren Feldversuchen finden sich nun in fast allen 45 Europarat Mitgliedländern. Eine Vielfalt an verwendeten Sprachenportfolio-Modellen widerspiegelt die europäische Vielfalt an Traditionen, Wertehaltungen und Prioritäten in den Ländern und in unterschiedlichen Bildungsinstitutionen.
Gesellschaftspolitisch soll “Ein Europäisches Sprachenportfolio” helfen, das reiche Erbe an Sprachen und Kulturen in Europa als Quelle wechselseitiger Bereicherung und gegenseitigen Verstehens zu erschliessen.
Bildungsinstitutionen sehen im Sprachenportfolio ein Instrument, mit dem sich unterschiedliche Lernaktivitäten und Lernformen bündeln lassen, geschaffener Mehrwert transparent gemacht werden kann, Kohärenz und Qualität des Lernens gefördert werden.
Für uns als Einzelne ist es ein persönliches Werkzeug, ein Begleiter auf dem Weg zur Mehrsprachigkeit. Es soll helfen, uns zu entfalten und in der Welt von heute zu bestehen.
Was wurde bis heute erreicht, welches sind die hauptsächlichsten Herausforderungen, was lässt sich aus den gewonnenen Erfahrungen lernen?
Soll ein aussagekräftiges Bild entstehen, wollen Standort und Blickwinkel gut gewählt sein: Bildungspolitiker, Schulleiter, die Projektverantwortlichen, Lehrer, Schüler, Eltern und Arbeitgeber haben eigene Beurteilungskriterien.

Die Einführung des ESP braucht Zeit: Konzepte müssen reifen, die Mittel sind beschränkt, Prioritäten wollen gesetzt sein.
Die europaweit laufenden ESP-Projekte unterscheiden sich stark in Zielsetzung, Organisation und Entwicklungsstand. Die Mehrzahl der laufenden Projekte sind beschränkte Pilotversuche mit engen Zielen, kurzem Zeithorizont und einmalig zugeteilten Mitteln. Sie dienen im Wesentlichen dem Aufbau von eigenem Know-how und eigenen Erfahrungen. Sie sind Vorstufen für weiterreichende Entwicklungen.
Eigentliche Einführungsprojekte gibt es noch wenige und erst seit relativ kurzer Zeit. Das Ziel dieser Projekte ist, das ESP sinnvoll in den täglichen Schultag einzubinden. Diese Projekte geniessen offiziellen Status; die Mittel kommen meist aus dem ordentlichen Budget.
Die Motivation zu diesen breit angelegten Einführungsprojekten, oft mit Zielgruppen von 30’000 und mehr Lernenden, leitet sich beinahe immer aus Problemanalysen ab, die über das Fremdsprachenlernen hinaus reichen.
Das Europäische Sprachenportfolio erscheint als wünschbar um:
a) Bildungs-Standards zu klären und zu setzen;
b) Lernerfolge zu messen und darzustellen;
c) die sprachliche und kulturelle Vielfalt zu “bewältigen”;
d) Entwicklungen anzustossen und Veränderungen zu fördern;
e) die Qualität der Lernprozesse und Resultate zu fördern;
f) die Qualität und Transparenz im Gesamtsystem zu sichern.
All diese Ziele beziehen sich auf das gesamte Bildungssystem. Nur, das Sprachenportfolio ist Eigentum der Lernenden. [...]

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