La Rivista per l'insegnamento e l'apprendimento delle lingue

Kriminalromane deutschsprachiger Autoren im DaF/DaZ-Unterricht

Ein Plädoyer für ein unterschätztes Genren

Andrea Zank
Hedingen

Reading and discussing crime stories is a motivating and successful way of practising German as a foreign language. Finding the answer to the most important question in a crime story: “Who’s done it?” is very motivating and helps students to finish a book, even if the language is not always easy. By reading novels set in a German-speaking country students become familiar with various European regions. They learn a lot about the German language, the attitudes and the living conditions in different places and the history of these countries as well as learning about each others’ ideas by expressing their opinions. Since the plot of a crime story shows people in extreme situations it is often interesting for the students to think of reasons explaining the figures’ behaviour. Crime stories are not often considered to be ‘good literature’ and students are not impressed by the names of great crime story authors so when they are “only” reading crime stories they are not afraid of making “wrong” statements but are encouraged to discuss.
These novels provide an introduction to a variety of topics, which can be dealt with during lessons. This variety lays the foundations for authentic conversation, which helps to stimulate and expand the students’ vocabulary and knowledge of grammatical structures.

Ausgangssituation
Das Angebot an Sprachkursen auf Niveau A und B auf der Skala des Referenzrahmens ist sehr gross und auf die verschiedensten Zielgruppen zugeschnitten. Fast jeder, der Deutsch lernen möchte, findet einen geeigneten Sprachkurs. Viele Deutschlernende erreichen dann auch ein gutes Sprachniveau, manche haben sogar eine Goethe-Prüfung auf hohem Niveau, beispielsweise die ZMP oder das KDS, bestanden. Aber was dann?
Lernen die Deutschlernenden Deutsch als Fremdsprache in der Westschweiz oder im Tessin, haben sie ausserhalb der Sprachschulen nur selten Gelegenheit, Deutsch zu hören oder zu sprechen. Aber auch in der Deutschschweiz ist es wegen der ausgeprägten Diglossie-Situation schwierig, die erworbenen Sprachkenntnisse zu erhalten, da auch hier praktisch nie Standardsprache gesprochen wird.
Die Frage ist also, wie kann man Lernende motivieren, sich weiterhin mit der Sprache zu beschäftigen? Wie kann man mit ihnen über interkulturelle Themen im Gespräch bleiben? Wie kann man das erreichte Sprachniveau erhalten oder sogar verbessern?
Eine im DaF- / DaZ-Unterricht bewährte Trainingsmöglichkeit ist das Lesen und das Gespräch über das Gelesene.

Warum aber Krimis?
Krimis sind ein Genre, das weltweit bekannt und den meisten Lernenden vertraut ist.
Das Globalthema ist leicht zu erfassen – es lässt sich reduzieren auf die Frage: Wer war’s? Und das möchte eigentlich jeder wissen. Um aber diese Frage beantworten zu können, muss man die Geschichte zu Ende lesen, und das bedeutet, dass sich der Leser einige Stunden mit der deutschen Sprache beschäftigen muss! Da der Handlungsstrang meistens gut zu erfassen ist, können auch schwächere Lernende die Geschichte verstehen. Auch sie haben also die Chance, mit der deutschen Sprache über längere Zeit in Berührung zu kommen und dadurch ein Gefühl für die Sprache entwickeln zu können. [...]

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